tag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post1355937441555184868..comments2023-11-16T11:27:59.903+01:00Comments on Bertals Blog: Neandertaler und die PaläogenetikBertal Dresenhttp://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comBlogger3125tag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-953171059527427652013-01-23T06:59:58.482+01:002013-01-23T06:59:58.482+01:00Peter Hiemanns Kommentar vom 22.1.2013 (Teil 2 von...Peter Hiemanns Kommentar vom 22.1.2013 (Teil 2 von zwei Teilen):<br /><br />Um das Phänomen programmierter Mutationen zu beschreiben, hat der Molekularbiologe Joachim Bauer den Begriff „kooperatives Gen“ geprägt. Er wollte mit diesem Begriff verdeutlichen, dass die populäre Hypothese vom „egoistischen Gen“ nicht haltbar ist.<br /><br />Die Aussagen des Biomathematikers Martin Nowak zum Begriff Kooperation geben Anlass zu Missverständnissen.<br /><br />Er behauptet:<br /><br />Zellen teilen sich, wenn das der Gruppe von Zellen nützt. Krebszellen verhalten sich egoistisch, weil sie sich zu schnell vermehren. Eine Krebsentwicklung interpretiert er als Zusammenbruch von Kooperation. Ein Organismus ist ein System kooperativer Organe. Den Mensch bezeichnet er als „Superkooperateur“, weil „bei ihm alle Mechanismen der Kooperation wirksam sind“.<br /><br />Richtig ist aus meiner Sicht:<br /><br />Zellen vieler verschiedener Arten reproduzieren sich entsprechend dynamisch veränderter Zustandsbedingungen und entsprechend aktivierter genetischer Programme. Krebszellen sind genetisch entartete Zellen, die sich außerhalb der Kontrolle der Zelle und des Immunsystems ungehindert vermehren. Ein Organismus ist ein offenes dynamisches System, dessen Gleichgewichtszustand (Überlebensfähigkeit) durch interne homöstasische Prozesse geregelt und aufrechterhalten wird. Organische Funktionen sind Bestandteil homöstatischer Systeme wie Zentralnervensystem, Kreislaufsystem und Stoffwechselsystem. Der Mensch ist unter Berücksichtigung aller biologischen, geistigen und sozialen Aspekte kein „Superkooperateur“ sondern ein Wesen (wie andere auch), das sich in seiner Umwelt zurechtfinden muss. Homo sapiens hat allerdings die spezielle Fähigkeit, seine Umweltbedingungen bewusst zu verändern.<br /><br />Nowaks Vorstellungen von einer „evolutionären Kraft mit einer Richtung zu mehr Komplexität vom Einzeller zum Vielzeller zum Mensch zur Sprache“ sind missverständlich, weil Evolution keine Kraft ist und keine Richtung hat. Es gibt evolutionäre Entwicklungen, die sowohl zu komplexeren Organismen als auch zu rezessiven Organen geführt haben. Die Verwendung des Begriffs „Evolution“ erfordert stets, nicht nur das Objekt sondern auch dessen Umgebungsbedingungen in Aussagen über evolutionärer Entwicklungen zu berücksichtigen. Außerordentliche Umweltbedingen können das Aussterben existierender Organismen nach sich ziehen.<br /><br />Ich bin der Ansicht, dass heutige Erkenntnisse der Genetik, der Neurobiologie und der Soziologie darauf hinweisen, dass die systematischen Evolutionsmodelle von Maturana und Luhmann, die sich vor allem auf die Prinzipien Kommunikation und Strukturkopplung sich selbst organisierender Systeme berufen, geeignet sind, das Phänomen Evolution besser zu verstehen.<br /><br />Die Scobel-Gesprächsrunde hat zur Klärung des Begriffs „Rasse“ sehr überzeugende Argumente geliefert. Es gibt keine absoluten genetische Unterschiede im Genom von Menschen sondern lediglich Unterschiede in den Häufigkeiten genetischer Variationen. Sichtbare Unterschiede von Menschen beruhen lediglich auf Häufigkeiten lokaler genetischer Variationen. Der Begriff Rasse ist sinnlos geworden, weil er auf absoluten menschlichen Unterschieden basierte.<br />Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-71120027055321132122013-01-23T06:52:39.526+01:002013-01-23T06:52:39.526+01:00Am 22.1.2013 sandte Peter Hiemann folgenden zusätz...Am 22.1.2013 sandte Peter Hiemann folgenden zusätzlichen Kommentar (Teil 1 von zwei Teilen):<br /><br />Die Aussage, dass verminderte Eckzähne ein Hinweis für die Entstehung oder Zunahme kooperatives Verhalten seien, ist meines Erachtens nur eine populistisch einleuchtende Behauptung. Die Vermutung, große Eckzähne habe etwas mit „Raub“ zu tun, erscheint mir unzutreffend.<br /><br />Die Behauptung, die großen Halswirbel der Giraffe (sie hat ebenso viele Halswirbel wie alle Wirbeltiere) seien das Ergebnis der Anpassung an hoch hängende „Futterkrippen“, mag einigen Biologen des 19. Jahrhunderts eingeleuchtet haben. Bereits Saurier besaßen die genetische Anlage für große Wirbel und nicht nur für lange Hälse.<br /><br />Die langen Hälse der Giraffen sind vermutlich ungeeignet, Lamarcks Hypothese von der „Vererbung erworbener Eigenschaften“ gegenüber Darwins Evolutionstheorie „der Vererbung zufälliger Mutationen“ durch Selektion ins rechte Licht zu rücken. Um sowohl Lamarck als auch Darwin gerecht zu werden, muss man Details molekularer Prozesse (von denen weder Darwin noch Lamarck etwas wissen konnten) berücksichtigen. Erkenntnisse über das sehr komplexe Wechselspiel zwischen DNA Sequenzen (nicht nur Genen), Micro-RNA Molekülen und Proteinen (Enzymen) belegen die Existenz sowohl zufälliger als auch programmierter Mutationen des DNA Moleküls. DNA kontrolliert nicht die Entfaltung biologischer Strukturen sondern die Zelle kontrolliert den Einsatz genetischer Information (vor allem auch genetische Schalter) um biologische Strukturen zu entfalten, zu erhalten und zu reproduzieren. Bei der Reproduktion kann es zu programmierten Mutationen der DNA kommen.<br />Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-54388445846800714462013-01-21T11:34:23.575+01:002013-01-21T11:34:23.575+01:00Am 20.1.2013 schrieb Peter Hiemann aus Grasse:
Ic...Am 20.1.2013 schrieb Peter Hiemann aus Grasse:<br /><br />Ich fand noch folgende in der Sendung erwähnte Beobachtung der Neurowissenschaftlerin Elisabeth Binder interessant: Kulturelle Einflüsse wirken sich nicht auf die „Buchstabenfolge“ (der Basenpaare) der DNA aus. Sie bewirken aber Veränderungen, wie genetische Information abgelesen wird. Es handelt sich dabei um epigenetische Veränderungen durch äußere Bedingungen, die das Exprimieren (das An- und Abschalten) von Genen beeinflussen. Binder spricht von „Tuning“ (Abschwächung und Verstärkung) biologischer Prozesse. Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.com