tag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post333968054595873776..comments2023-11-16T11:27:59.903+01:00Comments on Bertals Blog: Modellierung in Geodäsie, Informatik und PhysikBertal Dresenhttp://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comBlogger6125tag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-81638381201111076252017-09-28T15:02:53.351+02:002017-09-28T15:02:53.351+02:00Wer von einer Sprache in eine andere übersetzen mu...Wer von einer Sprache in eine andere übersetzen muss, belastet sich am besten nicht mit Begriffen. Er übersetzt Worte in Worte e.g. air → Luft, blue → blau, cat → Katze. Manche mögen sagen, wer das tut, ist ein Banause, oder ein dummer Computer! Mir ist jemand lieber, der etwas tut, als jemand, der nur sagt, oh ist das schwer oder schön! Nach den Abstraktionen von Luft, blau und Katze mögen Philosophen suchen. Informatiker, die dies tun, würde ich auf der Stelle entlassen.Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-43860999240981227932017-09-26T14:37:39.947+02:002017-09-26T14:37:39.947+02:00Erich Ortner aus Konstanz schrieb: ... und man sch...Erich Ortner aus Konstanz schrieb: ... und man schaue sich die "Begriffsschrift" (1879) von Frege einmal an. Der ist die Unterscheidung zwischen Objekt- und Metasprache immanent.<br /><br />""Kunde" ist ein Prädikator." ist eine metasprachliche Aussage. "Prädikator" ist ein Wort (und Begriff) der Metasprache. <br /><br />"Peter Müller ist ein Kunde." ist eine objektsprachliche Aussage. "Kunde" ist ein Wort (und Begriff) der (betriebswirtschaftlichen) Objekt- oder Fachsprache. Von Wörtern zu Begriffen kommt man durch Abstraktion: "Kund", "Client", "Customer", etc. sind als Wörter verschieden, aber sie stellen denselben Begriff dar.<br /><br />Die eigentliche Erneuerer der (Sprach-)Logik, der deutsche Mathematiker Gottlob Frege (von vielen inzwischen moderner Aristoteles genannt), hat zwischen dem "Sinn" (heute "Intension" oder "Inhalt") und der "Bedeutung" (heute "Extension" oder "Umfang") eines Begriffsausdrucks wie "Kunde" oder "Prädikator" systematisch unterschieden. Nicht so systematisch kannten aber schon die altgriechischen Stoiker diese "Sinn"-Gebung eines sprachlichen Ausdrucks. Er ist das, was Griechen erfassen, aber nicht Barbaren, wenn griechisch gesprochen wird. "Barbar" kommt ursprünglich von Brrr, Brrr, Brrr, ... Die erfassen dabei nämlich nur Brrr, Brrr, Brrr, ... egal, was (Sinn) Griechen dabei auf Griechisch sagen.<br /><br />Heute kennen wir ja bereits den Ausdruck "Digital Natives" (digitale Ureinwohner, die mit dem Fach "Informatik" groß geworden sind). Gibt es demnach auch "Digital Barbarians"? Und was verstehen diese nicht, wenn Digital Native miteinander reden?<br /><br />Es ist das, was Digital Natives erfassen, aber nicht Digital Barbarians, wenn informatisch (z. B. über die Unterscheidung zwischen Objekt- und Metasprache in der Informatik) "dem Sinn nach" gesprochen wird.<br /><br />Das man heute sowas (im 21. Jahrhundert) überhaupt noch erörtern muss? Als hätte es Frege, Carnap, Wittgenstein I und II, Lorenzen, etc., etc. nie gegeben. Dabei wird übrigens nirgends gegen oder für die Aussage: "Die Wissenschaft ist mittlerweile von einem Zeitalter des Reduktionismus in ein Zeitalter der Emergenz übergegangen" (Robert Laughlin) argumentiert. Solche "plötzlichen Neuerungen" können ja jederzeit auf einer objektsprachlichen oder metasprachlichen Ebene auftreten. Man kann den Kombattanten dann nur empfehlen, sich an den Regeln der Dialogischen Logik beim "Auseinandersetzen" über die Aussage zu orientieren.<br /><br />Die Digital Natives wissen hingegen sehr wohl, dass sprachbasierte Informatiker (und Informatikerinnen) von einem metasprachlichen Ebene aus auf einer objektsprachlichen Ebene IT-Anwendungen (z. B. Apps) entwickeln. Dazu müssen sie natürlich in die Begriffswelt der Anwender (Objekt- oder Fachsprache) eine gewisse "Ordnung" oder "Richtigstellung" (Entwurf oder Spezifikation) hineinbringen, bevor entschieden werden kann, welche "Mensch-orientierten" Prozessanteile (z. B. bei Verwaltungsprozessen) sich automatisieren (Software) lassen und welche weiterhin physisch (psychisch) und geistig (anhand ihres Orientierungs- und Verfügungswissen) von den Menschen ausgeführt werden müssen. Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-42043794649946901542017-09-26T12:48:36.894+02:002017-09-26T12:48:36.894+02:00Hartmut Wedekind ging auf die Frage am Schluss ein...Hartmut Wedekind ging auf die Frage am Schluss ein: Ich kann eine spezielle Fregesche Metasprache in der Literatur nicht identifizieren. Frege (und damit auch sein Schüler Carnap), Russell und Tarski waren die herausragenden Figuren im 19. und 20. Jahrhundert, die sich mit dem Problem "Metasprache" befasst haben. <br /><br />Helmut Seifert stellt in seiner "Einführung in der Wissenschaftstheorie 1" auf S.74 fest, dass die "Unterscheidung zwischen Objekt- und Metasprache eine philosophische Großtat ersten Ranges war". Erstaunlich: Vorher, vor dem 19. Und 20. Jht. wurde diese Unterscheidung nicht gemacht. Das führte dann aber zu klassisch unlösbaren Problemen.<br /><br />Diese Großtat wurde von der Informatik übernommen. Am ausgeprägtesten ist für mich das bei der OMG (Object Management Group) und ihren Produkten UML (Uniform Modeling Language) und BPMN (Business Process Modeling and Notation) zu sehen. Es wird streng zwischen einer Objekt-Ebene, Meta- Ebene und Meta-Meta - Ebene unterschieden, wie die großen Logiker des 19. und 20. Jht. das auch schon taten. Eine 4. Ebene wäre bei der der OMG schon selbstbeschreibend und somit überflüssig. Was habe ich davon, wenn einer selbstbeschreibend sagt: "kurz" ist kurz? Er meint natürlich das Wort "kurz", das tatsächlich kurz ist. Selbstbeschreibungen (Autologien) haben den Touch eines "Blabla".Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-68886961307080213892017-09-21T13:50:12.964+02:002017-09-21T13:50:12.964+02:00Peter Hiemann schrieb: Ich habe noch eine generell...Peter Hiemann schrieb: Ich habe noch eine generelle Bemerkung zum Thema Modell. Ich halte es für wesentlich zu erklären, ob ein Modell realisierbar und wann es funktionsfähig ist.<br /><br />Das Design einer Modelleisenbahnanlage ist realisierbar. Ob das Modell funktioniert, stellt sich heraus, wenn Züge fahren ohne zu entgleisen oder zusammenzustoßen. Ein Flugzeugmodell ist realisierbar. Ob das Modell funktioniert, stellt sich heraus, wenn das Flugzeug gesteuert werden kann und fliegt ohne abzustürzen. Ein Systemdesign ist realisierbar. Ob ein System funktioniert, stellt sich heraus, wenn das System zur Zufriedenheit seiner Nutzer läuft und nicht abstürzt. Ein Geschäftsmodell ist realisierbar Ob das Modell funktioniert, stellt sich heraus, wenn ein Unternehmen floriert und nicht pleite geht.<br /><br />Es wäre interessant zu erfahren, ob die Fregesche Metasprache mächtig und geeignet ist festzustellen, ob ein Modell bzw. Design funktioniert, ohne es realisieren zu müssen. Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-59911541042673015612017-09-19T16:37:00.906+02:002017-09-19T16:37:00.906+02:00Mit Wolfgang Kowalks dicken Buch ‚System, Modell, ...Mit Wolfgang Kowalks dicken Buch ‚System, Modell, Programm‘ von 1996 konnte ich wenig anfangen. Genau wie Sie erklärt er ein Modell als Abstraktion. Behaims Erdapfel ist für mich konkret und keine Abstraktion. Zu sagen jede visuelle Darstellung eines Gegenstands sei Sprache oder gar Kunst hilft mir auch nicht weiter. Einen Streit um Worte betrachte ich nicht als wissenschaftliche Leistung. Das gilt übrigens (fast) für alles, das nicht dabei hilft technische Produkte zu bauen.Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-90133448684012688792017-09-19T14:57:20.689+02:002017-09-19T14:57:20.689+02:00Hartmut Wedekind aus Darmstadt schrieb: Sie sind e...Hartmut Wedekind aus Darmstadt schrieb: Sie sind ein mutiger Mann. ‚Modellierung‘, das ist ein wissenschaftstheoretisches Thema. Und von Wissenschaftstheorie, so mein bisheriger Eindruck, halten Sie nicht viel. Das sind doch die Leute für Sie, die sich nicht die Hände schmutzig machen. Man nennt Sie spöttisch auch Meta-Meier, weil sie ja nicht nur Sprache benutzen (use), sondern sogar über (meta) Spreche reden (mention). Ein Modell ist eine Beschreibung, und plumps sind wir in der Sprache drin. Sie stürzen sich also mutig in ein Abenteuer. Das tat ich auch einmal (siehe Referenz [1]) vor vielen Jahren.<br /><br />Referenz<br /><br />1. Wedekind, H., Görz, G., Kötter, R., Inhetveen, R.: Modellierung, Simulation, Visualisierung: Zu aktuellen Aufgaben der Informatik. Informatik-Spektrum 21:265–272 (1998).Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.com