tag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post545003460590171328..comments2023-11-16T11:27:59.903+01:00Comments on Bertals Blog: Deutschland orientiert sich neu – eine Betrachtung von außen (von Peter Hiemann aus Grasse)Bertal Dresenhttp://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comBlogger5125tag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-51345648026439780472018-02-08T10:38:45.616+01:002018-02-08T10:38:45.616+01:00Seit gestern gibt es den Entwurf eines Koalitionsv...Seit gestern gibt es den Entwurf eines Koalitionsvertrags zwischen CDU/CSU und SPD. Das Dokument umfasst 177 Seiten. In 14 Kapiteln wird dargelegt, welche Programme die geplante Regierung umsetzen möchte, welche Prioritäten gesetzt und wie ein Steuerüberschuss von etwa 45 Mrd. Euro auf das Wahlvolk verteilt werden soll. Fast jeder der 80 Mio. Bundesbürger wird bedacht, sei es durch höheres Kindergeld, geringere Sozialabgaben und Steuern oder durch höhere Investitionen in Bildung und Infrastruktur. Die Handschrift der Sozialdemokraten ist nicht zu übersehen.<br /><br />Dies war auch nicht anders zu erwarten, da der Vertrag den etwa 450.000 SPD-Mitgliedern zur Zustimmung vorgelegt wird. Die CDU und CSU entscheiden dagegen in Mitgliederversammlungen. Die Zustimmung der SPD-Basis wird durchaus als offen angesehen, da vor allem von den Jungsozialisten (Jusos) gegen eine Fortsetzung der Gro0en Koalition (GroKo) argumentiert wird. Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert ist seit gestern erbost. Er sieht seine Anti-GroKo-Position dadurch geschwächt, dass der SPD-Vorsitzende Martin Schulz seinen Rücktritt angekündigt hat. Eine Personaldiskussion könnte von der Sachdiskussion ablenken – das befürchtet er. Bis zum Ende der Abstimmung am 5. März ist das ganze Land lahmgelegt und schaut mal wieder gespannt auf die internen Befindlichkeiten der SPD.Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-62555629697251345172018-02-07T17:37:58.411+01:002018-02-07T17:37:58.411+01:00Peter Hiemann schrieb: Aufgrund meiner wissens-ori...Peter Hiemann schrieb: Aufgrund meiner wissens-orientierten Perspektive, beziehen sich die Begriffe 'Orientierung' bzw. 'Neuorientierung' auf langfristig wirksame Denkweisen. Charles Darwin lebte in einer Epoche, da die Vorstellung göttlicher Schöpfung vorherrschende Weltanschauung war, und allen Menschen ausreichende Orientierung bot. Darwins Vorstellung der natürlichen Evolution bot eine Möglichkeit der Neuorientierung, die sich als naturwissenschaftliche Erkenntnis durchgesetzt hat, und heute vielen Menschen Orientierung bietet. <br /><br />Am Beginn des 20. Jahrhunderts waren sich Nils Bohr, Erwin Schrödinger und Werner Heisenberg sicher, dass Newtons Modell bewegter Massen keine Orientierung bot, Beobachtungen hinsichtlich atomarer Strukturen zu erklären. Die Quantenphysik bedeutete schließlich eine Neuorientierung, die sich als naturwissenschaftliche Erkenntnis durchgesetzt hat, und heute Orientierung bietet, die komplexen Abläufe im Universum zu begreifen. <br /><br />Erwin Schrödingers Vorstellung, dass „die Struktur der lebenswichtigen Teile eines Organismus völlig verschieden von der Struktur jedes Stückes Materie“ sei, beschleunigte vermutlich die Suche nach einer biologischen Struktur, die Biologen langfristig Orientierung für wissenschaftliche Forschung bieten könnte. Die molekulare DNA Struktur bot schließlich die vielen Möglichkeiten der Neuorientierung vielfältiger biologischer Forschungsgebiete. <br /><br />Ich versuche, individuelle Denkweisen (auch meine eignen) in vielfältigen Situationen unvoreingenommen daraufhin einzuschätzen, ob und wieweit Bemühen um langfristige Orientierung notwendig und erkennbar ist. In dieser Hinsicht unterscheide ich folgende grundlegend unterschiedlichen Denkweisen: <br />(1) zufrieden mit pragmatischer Denkweise ohne Notwendigkeit und Verlangen nach langfristiger Orientierung <br />(2) unzufrieden mit gewohnter Denkweise und Suchen nach langfristiger Orientierung <br />(3) zufrieden mit existierender Denkweise und langfristiger Orientierung, aber auch offen für Neuorientierung, falls erforderlich <br /><br />In der Wissenschaftsgeschichte spricht man statt von Orientierung und Neuorientierung von wissenschaftlichem Paradigma und Paradigmenwechsel. In der Umgangssprache wird auch von Paradigmenwechsel in unspezifischerem Sinne gesprochen, beispielsweise bei einem Wechsel der Lebenseinstellung (etwa grundlegende Werte betreffend).Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-64763642416806572232018-02-06T14:53:22.669+01:002018-02-06T14:53:22.669+01:00Vermutlich muss ich mir selbst eine Antwort zu mei...Vermutlich muss ich mir selbst eine Antwort zu meiner Frage geben. Besagte Schreihälse sind entweder zu dumm, d. h. sie wissen es selbst nicht, oder sie wissen es, sagen es nur nicht. Das Erste ist traurig, aber nicht schlimm. Das zweite ist sehr gefährlich und bedenklich. In einer Demokratie sollte man sagen, was man weiß und will. Wer es nicht tut, will uns für dumm verkaufen und übertölpeln.Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-4064250772737774872018-02-06T14:33:10.695+01:002018-02-06T14:33:10.695+01:00Peter Hiemann schrieb: Es ist in der Tat bedenklic...Peter Hiemann schrieb: Es ist in der Tat bedenklich, wenn führende Vertreter der Gesellschaft (Politiker, Ökonomen, Techniker, Manager und Journalisten) leichtfertig von Orientierung oder gar Neuorientierung reden, ohne zu sagen, ob und warum etwas an gewohnten Vorstellungen, existierenden Institutionen und eingefahrenen Verfahrensweisen erneuerungsbedürftig ist. Es ist derzeit nicht zu erkennen, dass führende Vertreter aller politischen Parteien Deutschlands eine Strategie besäßen, wie sie sich langfristig in einer Welt positionieren wollen, in der gravierende technische, ökonomische und politische Einflüsse auf die Gesellschaft nicht zu übersehen sind.<br /><br />Führende Vertreter der Gesellschaft, die vorhersehbare gesellschaftliche Probleme nicht antizipieren, müssen sich nicht wundern, wenn sie zunehmend von Teilen der Bevölkerung aufgefordert werden „dégagez!“ (haut ab!). Insbesondere ist jedoch bedenklich, dass Leute, die am lautesten „dégagez!“ schreien (z.B. Pegida-Demonstranten in Dresden), protektionistisch und nationalistisch orientierten Repräsentanten ihre Stimme geben.<br /><br />Ich bin vor allem darüber besorgt, dass nationalistisch und autokratisch orientierte Regierungen derzeit weltweit an Zuspruch gewinnen, z.B. in USA, Russland, Türkei, Ungarn oder Polen. Und jetzt findet auch eine nationalistisch orientierte Partei in Deutschland zunehmend Wähler. Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-9173061948598004972018-02-06T09:32:50.612+01:002018-02-06T09:32:50.612+01:00Vielleicht muss ich einen Punkt etwas betonen, der...Vielleicht muss ich einen Punkt etwas betonen, der mir Sorgen zu bereiten beginnt. Es gibt nicht nur in Frankreich, sondern auch bei uns Leute, die Worte wie Erneuerung oder Neuorientierung dauernd im Munde führen. Die ganze politische Landschaft soll sich neuorientieren. Eine Partei wie die SPD soll sich erneuern. Lieber wäre mir, man würde sagen, was sich ändern soll. Sollen die Köpfe verschwinden (frz. se dégager), die schon mehr als 10 Jahre da sind? Sollen die Programme sich ändern. Niemand muss in einer bestimmten Partei länger bleiben, als ihm gefällt. Es werden laufend neue Parteien gegründet. Die meisten von ihnen verschwinden nach einer Wahlperiode. Alle bekommen Geld vom Staat, allerdings nur soviel, wie sie Wählerstimmen bekommen. Soll daran gedreht werden? Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.com