tag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post5645372919382124935..comments2023-11-16T11:27:59.903+01:00Comments on Bertals Blog: Ein neues Narrativ für das Europa-Projekt?Bertal Dresenhttp://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comBlogger5125tag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-8708173078376208142014-03-06T14:45:58.999+01:002014-03-06T14:45:58.999+01:00Das Buch von Broder ist, wie gesagt, voll lustiger...Das Buch von Broder ist, wie gesagt, voll lustiger Geschichten. Eine möchte ich nachtragen. Die hat selbst Broder beeindruckt, weil hier jemand ehrlich seine Meinung sagt. Er fragte den (inzwischen verstorbenen) Ex-Kommunisten, Ex-Philosophen und Ex-PDS-Vorsitzenden Lothar Bisky, damals 72, wie es ihm im EU-Parlament gefalle. Die Antwort ‚Wunderbar. Kein Krach, keine Blessuren, ein schöner Abschied von der Politik‘. Er plapperte nichts von europäischen Werten oder Verantwortung für die Zukunft. Sein Job wurde mit 8000 Euro plus Spesen vergütet, pro Monat. Ganz ordentlich für jemanden, der in Schildau wohnte. Schildau ist übrigens der Ort in Nordsachsen, wo die berühmten Schildbürger einst Politik betrieben haben sollen.Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-40671439616905280382014-03-06T10:11:02.790+01:002014-03-06T10:11:02.790+01:00Noch am 5.3.2014 schrieb Hartmut Wedekind aus Darm...Noch am 5.3.2014 schrieb Hartmut Wedekind aus Darmstadt:<br /><br /> Ich treib so meine Spielchen. Erschreckend ist es trotzdem, über das europäische Babylon nachzudenken. Daher: Ein numerisches Plädoyer für eine Kommunikationssprache mit Übersetzungen in diverse europäische Kultursprachen in Brüssel.<br /><br />Haben wir zwei Kultursprachen (n=2), so brauchen wir zwei Übersetzertypen (ü=2). Hinein in eine Kultursprache und heraus aus einer Kultursprache.<br /><br />Bei n=3 ist ü = 6. Bei n=4 ist ü =12. Und allgemein bei n=N ist ü = N(N-1) = N hoch 2 - N. Die Zahl der Übersetzertypen wächst quadratisch O(N hoch 2).<br /><br />Nehmen wir an, wir hätten In Brüssel N= 20 europäische Sprachen, so sind 20(20-1) = 380 Typen von Übersetzern erforderlich. Hätten wir eine Kommunikationssprache, in die die Übersetzer hinein und heraus übersetzen, so lautet die Entwicklung:<br /><br />n=1 , ü=2. n=2, ü=4. n=3, ü= 6. Und allgemein für n=N , ü = 2N. Die Zahl der Typen wächst linear O(N)<br /><br />Bei N=20 sind in Brüssel nur 40 Übersetzertypen erforderlich. Wir sparen 380-40 = 340 Typen. Hinzu kommt, dass mit jeder Übersetzung Semantik verloren geht (unvermeidbare Übersetzungsverluste).<br /><br />Mein Argument: Es sind die Sprachen im kommunikativen Bereich, die zur Stagnation führen.<br /><br />Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-75944624658078154872014-03-06T09:57:38.940+01:002014-03-06T09:57:38.940+01:00Am 5.3.2014 schrieb Peter Hiemann aus Grasse:
ich...Am 5.3.2014 schrieb Peter Hiemann aus Grasse:<br /><br />ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass von den für die europäische Situation Verantwortlichen gehäuft Aussagen gemacht werden, die man getrost unter der Kategorie „Rhetorik“ ablegen kann. All die schönen Worte über europäische „Leitmotive wie gemeinsame Werte, Frieden, Freiheit, Demokratie und Wohlstand“ werden Europa als handlungsfähige Einheit kaum voranbringen. Ich bezweifle auch, dass die „beruhigenden“ Aussagen ihren Zweck erreichen werden, die Europäer im Mai zu motivieren, an den Wahlurnen über die schönen Leitmotive abzustimmen.<br /><br />Die wirklich wichtigen europäischen Themen, die in europäischen Staaten unterschiedlich bewertet werden, betreffen ökonomische Situationen und Fragen zur Sicherheit. Konkret handelt es sich um die Lösung von existierenden Problemen wie Arbeitslosigkeit, Finanzsystem, Migrationen, Korruption und potentielle Terrorismusängste.<br /><br />Ich kenne niemanden, der dem europäischen Parlament oder dem europäischen administrativen Apparat zutraut, Lösungen für real existierende Probleme zu liefern oder gar durchzusetzen. Auch die Einrichtung einer europäischen diplomatischen Vertretung hat sich meines Erachtens nicht bewährt. Die EZB ist die einzige europäische Institution, der eine wichtige Funktion zukommt. Vielleicht erfüllt der Europäische Gerichtshof eine wichtige Rolle als Instanz, internationale Rechtsstreitigkeiten zwischen EU-Staaten zu verhandeln.<br /><br />Es lohnt sich sicher, auch Einschätzungen zur Diskussion zu stellen, ob und wie spezielle deutsche Interessen von der Regierung in Berlin mit Zielsetzungen der EU in Einklang gebracht werden, oder nicht.<br /><br />Dass sich Frau Merkel nicht dafür einsetzen will, zum Ausgleich ökonomischer Ungleichheiten in EU-Staaten federführend beizutragen, wird sich langfristig als Fehleinschätzung erweisen. Ich habe den Eindruck, dass Frau Merkel den Unterschied zwischen Schulden und moralischer Schuld von EU Staaten nicht ausreichend berücksichtigt.<br /><br />Die derzeitige europäische außenpolitische Ohnmacht gegenüber Putins außenpolitischen Plänen beruht nicht nur auf dem Mangel europäischer Handlungsoptionen. Mir scheint, dass die Ohnmacht der deutschen Aussenpolitik in der derzeitigen Ukrainekrise vorhersehbar war. Letztlich haben Putins Pläne gravierende Konsequenzen für deutsche ökonomische Interessen. Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-52099517552299371682014-03-05T18:47:43.807+01:002014-03-05T18:47:43.807+01:00What I miss today in discussions about Europa as a...What I miss today in discussions about Europa as a political entity is the initial driving force behind it - suppression, perhaps elimination of war between highly experienced battle adversaries that ran over hundreds of years. England, France, Spain, Germany, Austria, Netherlands, Germany, Italy, Russia. Not long ago "Erbfeind" characterized the relations between shifting alliances of the group. The attempt to make an end of that started around the core of France & Germany in a time when the majority of each population remembered massive destruction of lands, cities, people, history, and culture. It requires enormous powers of imagination to even slightly call that period back into sight. After the German/French start, the effort expanded to include the other countries (and more!) at different levels except Russia. <br /><br />I fear that the effort has gone beyond what can be permanently achieved, and puts at risk what has been achieved. <br /><br />I feel that Germany has a special responsibility (as Geldgeber) to maintain fiscal discipline of the apparatus of Europa. The Union nearly fell apart over Greece. <br /><br />The diversity of European States poses a big challenge to the Union - a challenge, like racial disparity in the USA - that must be addressed successfully every new generation.<br /><br />"The United States of Europe" is WAY WAY OFF, if at all, in the future: A Fata Morgana that obstructs view of the necessities of the moment.<br /><br />Calvin ArnasonIcelanderLighthttps://www.blogger.com/profile/15927201951390438161noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-8476761749021763994.post-29987606237436359732014-03-05T16:43:25.105+01:002014-03-05T16:43:25.105+01:00Am 5.3.2014 schrieb Hartmut Wedekind aus Darmstadt...Am 5.3.2014 schrieb Hartmut Wedekind aus Darmstadt:<br /><br />Ich glaube man muss nach den Bindungskräften fragen, man kann auch gemeinsame Interessen sagen. Meinetwegen auch "What do we share?" Die wichtigste Bindungskraft in den Vereinigten Staaten ist die dominante Sprache "Englisch". Unvorstellbar wären die USA mit einer Sprachvielfalt wie in Europa. <br /><br />Als "lingua franca europaea" bleibt in der EU doch nur Englisch, als Kommunikationssprache. Die Kultursprachen mögen bleiben, was sie sind. Bloß das allen klar zu machen. Wenn einer sagt, ich spreche Europäisch, dass er dann Englisch meint. Europa ist ein "mental problem". Zu lösen nur von oben nach unten.<br /><br />Ein weiter Weg. Narratives, aber da gibt es ein "Kannitverstaan" und erzählt wird nicht über Sprachgrenzen hinweg.<br /><br />Demnächst fahre ich mit dem Rotary Club Nürnberg zu unserem Partnerclub nach Paris. Erster Punkt der Tagesordnung: Einladung in Familien. Ich fahre mit. Meine Frau bleibt hier. Die ist es leid, das Radebrechen im Französischen. Die Franzosen sitzen da wie die Paschas. Kein Wort Deutsch. Kein Wort Englisch. Ich krieg ja noch ganze Sätze heraus, wenn ich sie mir vorher zusammenbauen kann. Bei rücksichtslosem schnellen Reden bin ich natürlich vollkommen überfordert und brauche einen Übersetzer.<br /><br />Sie sehen, was ich meine. Was soll Europa, wenn wir uns noch nicht einmal unterhalten können? Der Unterschied zwischen Kommunikationssprache (z.B. Englisch) und Kultursprache (das ist die jeweilige Muttersprache) müsste doch eigentlich jedem klar sein.<br /><br />In dieser Sache müssten Vorschläge aus dem Politischen kommen. Ist es denn so schwierig, am Anfang eines langen Prozesses z.B. Englisch (meinetwegen auch Französisch) als eine gemeinsame, zweite Parlamentssprache in allen EU-Parlamenten einzuführen? Antwort: Ja, das ist schwierig, oder anders formuliert: Noch nicht einmal das können die Europäer. Ohne gemeinsame Sprache wird aus Europa nichts. Was im Mittelalter ging, geht heute nicht mehr. Eigentlich erstaunlich. Und dabei reden die Europäer von ihrem hohem Bildungsniveau. Große Worte mit wenig Substanz.Bertal Dresenhttps://www.blogger.com/profile/01435152037884170636noreply@blogger.com