Freitag, 21. März 2014

Mythos Internet zwischen Epochalismus und Solutionismus

Manchmal hat der Begriff Internet eine fast mythische Bedeutung. Ein Mythos ist im ursprünglichen Wortsinne eine Erzählung, mit der Menschen und Kulturen ihr (vorwiegend primitives) Welt- und Selbstverständnis zum Ausdruck bringen. Im religiösen Mythos wird durch den Mythos das Dasein der Menschen mit der Welt der Götter verknüpft. Mythen erheben einen Anspruch auf nicht zu hinterfragende Wahrheiten für die von ihnen beschriebenen Sachverhalte. Der Mythos steht im Gegensatz zu verstandesgemäßen Beweisen, die die Wahrheit von Behauptungen zu begründen versuchen. Mit dem Wort Epochalismus beschreibt man eine Geisteshaltung, die dazu tendiert, bei jeder kleinen technischen Veränderung den Anfang eines neuen Zeitabschnitts zu erkennen.

Jemand, der den teilweise mythischen Charakter des Internets immer wieder betont und den damit verwandten Epochalismus anprangert, ist Evgeny Morozov (Jahrgang 1984). Morozov ist ein in Weißrussland geborener, in englischer Sprache veröffentlichender Publizist. Mit einem Stipendium von George Soros zog er zunächst nach Bulgarien und danach nach Berlin und New York. Sein jüngstes Buch heißt Smarte neue Welt. Es erschien 2013 in Deutsch (656 Seiten). Lesern der FAZ ist Morozov als Essayist bestens bekannt.

Buch voller Ismen

Selten habe ich ein Buch gelesen, dass so mit Ismen gespickt war. Einige schien der Autor sogar neu geschaffen zu haben. Vermutlich gehört das am häufigsten benutzte Wort dazu. Gemeint ist der Solutionismus. Das ist der Glaube, dass es für alle Probleme der Welt gutartige Lösungen gibt, vornehmlich technischer Art (engl.: the belief that all difficulties have benign solutions, often of a technocratic nature). Im vorliegenden Buch heißt es: Alles, wofür wir Werkzeuge haben, wird repariert. Jetzt ist das menschliche Gedächtnis gerade dran. Es wird dabei nicht gefragt, ob ein unendliches Gedächtnis, das nichts vergisst, überhaupt wünschenswert ist. Wenn es eine App gibt, fragen wir nicht mehr, ob sie überhaupt nötig war. Wir benutzen sie einfach. Wir lösen einfach Probleme, ohne sie vorher näher zu analysieren.

Die Schuld für diese Situation sieht er bei den Protagonisten modernster Technik, die man vielfach mit dem Begriff Internet gleichsetzt. Er belegt diese Meinung mit Zitaten von Larry Page, Sergey Brin, Eric Schmidt, Steve Jobs, Mark Zuckerberg, Cheryl Sandberg, Jeff Jarvis, Lawrence Lessig, Kevin Kelly und andern. Der Autor gesteht, dass er sich manchmal vorkommt wie ein griesgrämiger Wanderprediger, der aus weißrussischen Wäldern kommend, unserer Gesellschaft und ihren Spitzen einen Spiegel vorhält.

Technik als Schicksal und Allheilmittel

Wände, Türen, Telefone, alles ist smart geworden. Wir fördern Effizienz, Transparenz und Perfektion, ohne nach den Nebenkosten zu fragen. Wir zahlen mit dem Verlust der Freiheit. Ineffizienz, Mehrdeutigkeit und Undurchsichtigkeit können Vorteile haben. Es seien verkleidete Tugenden.

Es ist heute sinnvoll, früher als wild geltende Ideen ernst zu nehmen, e.g. alle Bücher der Welt einzuscannen. Die Frage ist nur, was es bringt. Wir definieren Bildung als das, was MOOCs gerade lösen. Wir verwenden ‚augmented reality‘ selbst beim Kochen, auch wenn es den Spaß am Kochen nicht erhöht. Morozov bezeichnet es als digitalen Defätismus, wenn man Technik und ihre Folgen als Schicksal auffasst, das unwiderstehlich über uns hereinbricht. Man sollte Technik genau so diskutieren, wie man über Politik, Wirtschaft, Geschichte und Kultur diskutiert. Man muss über den sinnvollen Beitrag von Technik nachdenken.

Es sei falsch zu glauben, dass Technik alle Probleme der Welt löse. Der Konflikt um Berg-Karabach zum Beispiel gehöre nicht dazu. Auch sei es falsch zu glauben, dass Tablets alle Bildungsprobleme in Afrika lösten. Die Technik-Rationalisten machten alles so einfach, dass Techniker die Politik und die Gesellschaft übernehmen könnten. Ein aktuelles Beispiel sei China, wo nur Technokraten das Land regierten. Viele Techniker glaubten, sie hätten die Wahrheit gepachtet. So seien Larry Page und Sergey Brin, die beiden Google-Gründer, felsenfest davon überzeugt, dass viel Wissen gut sei. Deshalb wollen sie alle Bücher der Welt digitalisieren und kostenlos verteilen. Je mehr Information desto besser, das sei der Imperativ der Aufklärung. Google sähe sich im Dienst der Aufklärung. Niemand frage, ob mehr Information immer besser ist oder ob zu viel schlecht sein kann. Das Tolle ist, man auch kann Geld verdienen, indem man verspricht die Welt zu verbessern.

Morozov möchte nicht dahingehend missverstanden werden, dass er gesellschaftliche Lösungen (politische, juristische, soziale) immer für besser hält als technische. Sie sollten jedoch als Alternativen immer in Erwägung gezogen werden. Außerdem gibt es große Unterschiede zwischen den technischen Lösungen. Wir müssen unterscheiden lernen und das Unterscheiden und Abwägen ernsthaft betreiben.

Internet-Zentrismus

Es sei falsch immer von ‚dem Internet‘ zu reden. Es habe keine inhärenten Eigenschaften, über die geklagt werden müsse. Es sind ganz verschiedene Anbieter, die verschiedene Geschäftsmodelle verwenden. Apple ist anders als Google; Google anders als Facebook. Marshall McLuhan machte einen ähnlichen Fehler, als er über ‚die Medien‘ sprach. Das Schlagwort von der Offenheit des Internet verhindere eine sinnvolle Diskussion. Wenn Google die Suche manipuliere, sei das kein generelles Problem des Internets. Google lässt sich genauso gut wegdenken wie die Enzycopedia Britannica oder Minitel (es wurde im Juni 2012 endgültig abgeschaltet).

Wenn das Urheberrecht geändert werden müsse, weil es mit der Idee des Internets unvereinbar wäre, sei das reiner Internet-Zentrismus. Auch der Vorschlag von Lawrence Lessig, alle Zeitungen in Non-Profit-Unternehmen umzuwandeln, diene nur dazu, das Internet zu retten, so wie es heute ist. Es handelt sich auch um Internet-Zentrismus, wenn wir annehmen, dass die Welt Rücksicht darauf nehmen muss, was dem Internet nutzt. Der Begriff Internet-Freiheit sei inhaltsleer. Das Internet ist nicht heilig, und darf mit Instrumenten der Demokratie erfasst und kontrolliert werden.

Das Internet besitze keine tiefe Logik, aus der folgt, dass Offenheit und Transparenz immer richtig sind. Werden Offenheit und Transparenz, vom Internet ausgehend, für Politik und Gesellschaft gefordert, ignoriere man, dass dadurch andere Werte gefährdet werden. Wieso Offenheit für Kreativität sorge, sei ein Rätsel. Totale Offenheit kann zur Tyrannei werden. Auch Transparenz habe keinen intrinsischen Wert. Transparenz kann große Nachteile haben, indem es Vertrauen untergräbt. Oft ist Geheimhaltung die bessere Strategie. Natürlich wissen und befolgen dies auch die Akteure des Internet (Google, Facebook), die von ihren Kunden das Gegenteil fordern.

Dass die Partei der Piraten das Internet als eine Quelle von Weisheit und politischer Orientierung betrachtet, sei (gelinde gesagt) überraschend. Obwohl wir nicht wissen wie Wikipedia funktioniert, ist es gewagt, daraus Geschäftsmodelle für andere Unternehmen abzuleiten. Wikipedia funktioniere nur in der Praxis, nicht in der Theorie.

Epochalismus des Internet

Eine weitverbreitete technologische Amnesie und Gleichgültigkeit gegenüber Geschichte bestimmten viele Diskussionen in Informatik und Informationstechnik. Wer die Einmaligkeit des Internet betone, vergesse oft, dass es schon lange vorher Post, Fernschreiber, Telefon, Radio und Fernsehen gab. Es sei nicht alles revolutionär, was sich als revolutionär erklärt. Es stehe außer Frage, dass Technik gern von Revolutionären benutzt wird. Deshalb zu sagen, die protestantische Reformation sei Johannes Gutenberg zu verdanken und nicht Martin Luther, oder die Bürgerrechte verdankten wir dem Fernsehen anstatt Martin Luther King, sei schlicht falsch. Die arabische Revolution in Ägypten, an der das Internet maßgeblichen Anteil hatte, landete schließlich zwischen Armee und Muslimbrüdern. Es fehlten stabile Strukturen. Die dezentrale führerlose Struktur des Internet sei als Modell für Staaten ungeeignet.

Wer sagt, das Wissen der Welt sei heute vorwiegend im Internet zuhause, hätte früher sagen müssen, es sei im Postamt oder am Flugplatz zu finden. Wenn gefordert wird, dass das Internet nicht geändert werden darf, dann sei dies Ausdruck eines schädlichen Mythos. Wir müssten uns damit abfinden, dass das Internet von sich aus nichts erklärt, weder die Welt, noch die Gesellschaft oder das Leben. Es sagt weder etwas darüber aus, wie sie funktionieren, noch wie sie funktionieren sollten. Das Internet sei nicht eine Ursache, sondern eine Folge unserer Welt. 

Basisdemokratisches Getöse und Verbrechensverhinderung

Morozov zieht manchmal Vergleiche zwischen seiner Zeit in Berlin und New York.  Zu den Berliner Erfahrungen gehört seine Beschäftigung mit der Bewegung, die sich im Wahlerfolg der Piratenpartei niederschlug. Das Reden über ‚Liquid Democracy‘ habe sich als reines Getöse entlarvt, als sich in der Diskussion um Straffreiheit von Beschneidungen ganze 20 Stimmen meldeten. Dass diese Partei sich seither im Sinkflug befindet, führt er darauf zurück, dass niemand bereit war, politische Verantwortung zu übernehmen. Auch sagt die ‚Weisheit des Internets‘ nichts zu Fragen wie Euro-Schuldenkrise und Klimawandel, die die Politiker nicht ganz ignorieren dürfen.

Auch in den USA gäbe es Stimmen, die ‚direkte Demokratie‘, also die Abschaffung der Parteien, forderten. Sie hätten es allerdings sehr schwer gehört zu werden, angesichts der Verehrung, die die Gründerväter ihrer Demokratieform genössen. Unvollkommenheit kann besser sein als Perfektionismus. Die Politik lebt vom Kompromiss. Anders ist es bei einem Kunden, der bezahlt. Er kann immer die beste Qualität fordern, also eine extreme Lösung.

Der Unterschied zwischen Berlin und New York trete unter anderem in Erscheinung beim Thema der Verbrechensverhütung. Der Fachbegriff heißt Situative Kriminalitätsprävention (SKP). In New York ist der Zutritt zur U-Bahn sogar für Polizisten schwer. In Berlin kann man durch die ganze Stadt fahren, ohne einen Fahrschein zu besitzen. Es werden nur Stichproben gemacht. Überall wird in New York das Zahlen mit Bargeld zurückgedrängt, z.B. an Tankstellen und Brücken. Die SKP-Welt kenne kein moralisches Denken. Da wo der Gesetzesbruch unmöglich ist, gäbe es keinen zivilen Ungehorsam mehr, daher auch keinen gesellschaftlichen Wandel.

Menschenbild und Motivation

Sehr ausführlich befasst sich Morosov mit den durch das Internet geförderten Selbstdarstellungen (Self-Tracking) und Selbstenthüllungen. Er sieht neben dem von Firmen wie Google und Facebook betriebenen Geschäftsmodellen auch eine Form von Narzismus am Werke. Vor allem sieht er den sozialen Zwang. Wer sich nicht enthüllen wolle, gerate in den Verdacht etwas verheimlichen zu müssen. Besonders viel machte der frühere DEC- und heutige Microsoft-Mitarbeiter Gordon Bell von sich reden, der über Jahrzehnte hinweg mittels einer am Körper befestigten Kamera (SenseCam) seinen Tagesablauf dokumentierte. Morosov bezeichnet diese extreme Art des Erinnert-sein-wollens als Datenfetischismus.

Indem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg damit wirbt, die Völkerverständigung zu unterstützen, betreibe er in Wirklichkeit einen Pseudohumanismus. Frühere Techniken wie Telefon und Fernsehen hatten teilweise dieselbe Hoffnung gehabt. Je mehr Information die Menschen über einander hätten, umso weniger Missverständnisse gäbe es. Es blieb bisher eine Illusion. Der Solutionismus bediene sich eines einfachen statischen Menschenbilds. Ehrlicher sei es, davon auszugehen, dass wir selbst uns noch ändern, und zwar aufgrund unserer Erfahrungen. Dann haben die Prozesse, die dies bewirken, Bedeutung, nicht nur die Ergebnisse der Prozesse.

Spielerische Ansätze (Gamifizierung) haben für viele Massengeschäfte ein großes Potenzial. Es ist vielfach leichter mit Spaß Leute an sich zu binden als mit Verantwortungsgefühl. Eine Kumulation des Effekts wird erreicht, wenn versucht  wird, Weltprobleme durch Spiele lösen. Im Gegensatz zum wahren Leben haben Spiele den Vorteil, dass sie Belohnungen vergeben. Morosov erinnert daran, dass es in der Sowjetzeiten üblich war, das Erreichen gesellschaftlicher Ziele mit Spielen und Wettbewerben schmackhaft zu machen. Teilweise basieren diese Ansätze auf der behavioristischen Psychologie von  B. F. Skinner (1904-1990), der die extrinsische Motivation gegenüber der intrinsischen Motivation überbetonte. Wo die monetären Anreize vorherrschen, verdrängen sie leicht edlere Motive.

Verantwortung der Ingenieure

Zu meiner Überraschung leitet Morozov aus dem Gesagten auch Forderungen ab an die Ingenieure und Informatiker, die moderne Systeme entwickeln. Normalerweise gelten Ingenieure als kreative Zerstörer. Sie seien die Revolutionäre par excellence. Die klassische Regel, dass das Perfekte der Feind des Guten ist, sollte man ergänzen dahin, dass das Gute manchmal gut genug ist.

Ingenieure könnten nicht konservativ genug sein. Sie dürfen die Würde und die Autonomie des Menschen nicht als Gestaltungsmasse miteinbeziehen. Sie sollten den Menschen als komplexe und irrationale Wesen akzeptieren. Dann reiche es nicht, nur Antworten zu liefern, sondern man muss auch neue Fragestellungen erleichtern. Mülltonnen und Parkuhren könnten wichtiger sein für den für Alltag von Menschen als Twitter-Algorithmen. Die Technik sei nicht der Feind des Menschen. Es seien eher die ‚romantischen und revolutionären Problemlöser, die ihr innewohnen‘. Die Wahrheit sei nicht binär. Pluralismus sei kein Fehler  ̶  kein Bug, sondern ein Feature  ̶  unserer Gesellschaft. Ingenieure dürfen alles tun, was sie können, um menschliche Lebensbedingungen (die ‚conditio humana‘) zu verbessern, aber nur das!

Am 21.3.2014 schrieb Hartmut Wedekind aus Darmstadt:

Ein sehr lesenswerter Beitrag. Man muss den Beitrag mehrfach lesen. Dann kann man ihn auch kommentieren. Obwohl der Beitrag ja schon fast selber ein Kommentar ist.  Ein Kommentar über einen Kommentar, ein Meta-Kommentar, das ist schwierig.

NB (Bertal Dresen): Als ich heute nach Morozov in der FAZ suchte, fand ich die Rezension des besagten Buches von Jürgen Kaube in der Ausgabe vom 9.12.2013. Der Titel der Rezension lautet: „Ist Ingenieur sein denn glamourös?“ Dass der Autor kaum aus dem Umkreis von Ingenieuren stammt, zeigt folgendes Beispiel-Zitat: „Während Unsummen in ‚Open Access‘ zu wissenschaftlichen Aufsätzen gesteckt werden, liegt deren Durchschnittsleserzahl bei ungefähr 1 und es wissen Romanisten im sechsten Semester nicht, wer Flaubert ist. ... Die größten Gewinne der technologischen Versprechen fallen meist nicht dort an, wo die Probleme liegen, sondern bei den Ausrüstern“. Die nicht zu überhörende Kritik lautet: Immer wieder bleibt Geld bei den Technikern hängen, aber bei den armen Geisteswissenschaflern kommt nichts an.

PS: Weder Flaubert noch 'Open Access' kommen bei Morozov vor. Hierbei handelt es sich offensichtlich um originäre Beiträge des FAZ-Rezensenten. 

Nachtrag vom 23.3.2014:

Nescire aude! So ähnlich wird die Überschrift lauten. die ich verwenden werde, um den von Hans-Ulrich Gumbrecht angekündigten Beitrag von Evgeny Morozov zu kommentieren, der demnächst in der FAZ erscheinen wird. Im obigen Blog-Eintrag habe ich diesen Teil in Morozovs Buch vorsichtshalber unterschlagen. Ich habe nur erwähnt, dass er Google (noch) im Dienste der Aufklärung sieht. 

Wenn Morozov die Post-Internet-Welt beschreibt, meint er eine Welt, welche die über 200 Jahre alte Aufklärung (endlich) hinter sich gelassen hat. Er hat über 600-Seiten geschrieben, ohne Immanuel Kant ein einziges Mal zu zitieren. Man kann heute nicht mehr versuchen, alles zu wissen, so wie Kant dies glaubte. Sapere aude! So hieß es noch bei ihm. 


Am 23.3.2014 schrieb Hartmut Wedekind:

Es ist nicht das Nicht-Wissen, um das es geht. Es geht um das Methodische und das Versuchen mit eingeschlossenem Irrtum. Das sagt Spaemann sehr schön. Nichtwissen wegen Faulheit, Trägheit das ist, was bekämpft wird. Trägheit (inertia) ist eine der sieben Todsünden. "Das Wissen des gebildeten Menschen ist strukturiert. Was er weiß, hängt miteinander zusammen. Und wo es nicht zusammenhängt, da versucht er einen  Zusammenhang herzustellen, oder wenigstens zu verstehen, warum dies schwer gelingt. Er lebt nicht so in verschiedenen Welten, daß er bewußtlos von der einen in die andere hinübergleitet. Er kann verschiedene Rollen spielen, aber es ist immer er, der sie spielt."

Am 10.5.2014 schickte Peter Hiemann aus Zarzis (Tunesien) einen Essay:

Er trägt den Titel: Neue Welten von Huxley bis Morozov. (Durch Anklicken aufrufen!). Er stellt Morozovs Buch in den Zusammenhang mehrerer bekannter Kulturkritiken, beginnend bei Aldous Huxlex und George Orwell.

3 Kommentare:

  1. Am 22.3.2014 schrieb Otto Buchegger aus Tübingen:

    Danke, fühle mich erneut in meiner Ansicht bestätigt, dass man die FAZ besser nicht liest!

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  2. Auf meine Frage, welche Berufe heute von jungen Leuten als ‚glamourös‘ angesehen würden, schrieb meine 20-jährige Enkeltochter Kathrin:

    ‚Glamourös‘ hat für mich unterschiedliche Bedeutungen. Denkt man an "bezaubernd" oder "von äußerlicher Schönheit", dann trifft er auf sowas wie Model, Moderator und Schauspieler zu. Wegen meines naturwissenschaftlichen Gymnasiums waren diese Berufe nicht so angesehen unter den Schülern. Da waren noch eher Medizin, Psychologie und Jura beliebt, was aber auch an deren hohem Numerus Clausus liegen könnte oder daran, dass sich meine Mitschüler darunter einen sehr aufregenden Job vorstellten. Ingenieur dagegen haben viele als langweilig abgetan, da sie es mit Schreibtischarbeit gleichsetzten. Architekt gilt auch bei vielen Gleichaltrigen als "glamouröser" Beruf, soweit ich das mitbekommen habe.

    Bei mir jetzt an der Uni Stuttgart ist natürlich der Ingenieursberuf sehr angesehen, aber das liegt an meinem Studiengang (Energietechnik und Informationstechnik). Meine Mitstudenten schwärmen von Bosch, Daimler und IBM als Top-Firmen..

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  3. Das Buch von Evgeny Morozovs enthielt eine Reihe von originellen Ideen, für die ich sogar Sympathie empfand. Bei einigen Aussagen war ich schlicht überrascht. So bei dem Satz: „Die Psychologie gilt als wissenschaftlicher als die Philosophie, weil sie Experimente und Tests umfasst“ (Seite 585).

    Möglicherweise wurde im englischen Original, das ich nicht verglich, das Wort ‚scientific‘ benutzt. Das Wort ‚Science‘ hat ja im Englischen die Bedeutung von Naturwissenschaft, etwas was unter den Begriff von Philosophie, wie sie heute verstanden wird, nicht mehr darunterfällt.

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