Kaum ein Thema macht den Medien und den
Menschen mehr Sorge als der internationale Terrorismus. Er beschäftigt sogar
Donald Trump. Um mögliche Terroristen fernzuhalten verbot er gerade die Einreise aus einigen Ländern mit
vorwiegend islamischer Bevölkerung. Hartmut Wedekind schrieb dieser Tage am
Schluss seines Beitrags Über die
Reputation des Politischen Islams
in seinem Blog:
So gesehen ist der Spruch, das
geflügelte Wort: “Der Terror hat nichts mit dem Islam zu tun“ ein Teil eines
Märchens, in diesem Fall eines Arabischen Märchens. … Ratlos stehen wir in der
Welt, was auch Samuel Schirmbeck in seinem Buch „Der islamische Kreuzzug und der ratlose Westen“ näher ausführt.
Ich hatte Schirmbecks Buch schon länger
lesen wollen. Wedekind motivierte mich es jetzt zu tun. Ich kann allen
Politikern und Journalisten dringend empfehlen, es auch zu tun. Für alle,
welche die dafür nötige Zeit nicht aufbringen können oder wollen, gebe ich im
Folgenden eine Zusammenfassung.
Über Autor und Buch
Samuel Schirmbeck (*1941) ging nach dem Abitur in Frankfurt 1961 nach Paris und
arbeitete dort als Übersetzer bei der Presseagentur Agence France Presse (AFP).
Als Sympathisant der 68er-Bewegung wurde er 1968 aus Frankreich ausgewiesen. Er
arbeitete anschließend als Hörfunkredakteur beim Hessischen Rundfunk und
studierte gleichzeitig Politikwissenschaften und Soziologie in Frankfurt. Ab
1991 baute er das ARD-Büro in Algier auf. Er berichtete 20 Jahre lang aus den
Ländern des Maghreb (Algerien, Marokko, Tunesien). Er kehrte 2001 nach
Frankfurt zurück und ist seither als
freier Mitarbeiter beim Hessischen Rundfunk und beim ZDF tätig.
Das Buch erschien 2016 und umfasst 288
Seiten. Es hat den Untertitel: Warum wir eine selbstbewusste Islamkritik
brauchen.
Hauptthese
Das erste Kapitel ist
überschrieben mit der Floskel: ‚Hat alles nichts mit dem Islam zu tun‘. Das sei
eine Aussage aller Politiker in Europa ̶ ja sogar von
Papst Franziskus ̶ insbesondere aber
von Linken, wenn mal wieder ein Attentat die ganze zivilisierte Welt
erschüttert. Die Menschen im Maghreb und im ganzen arabischen Raum wüssten dies aber besser. Sie hielten diese Aussage für eine glatte Lüge. Immer alle Schuld dem
Islamismus zu geben und keine dem Islam greife eindeutig zu kurz. Im Rest des
Buches versucht Schirmbeck zu erklären, wieso es zu derart divergierenden
Auffassungen kommen konnte und kam. Die für unser aller Zukunft entscheidende Frage
ist, was sich bei uns ändern muss, um aus der verfahrenen Situation
herauszukommen. Vorweg einige von mir ausgewählte Informationen zu den drei Ländern.
Beispiel Algerien
Algerien ist
ein Land mit etwa 40 Mio. Einwohnern. Unter dem Vorwand die
Piraterie zu bekämpften hatte Frankreich 1830 das Land besetzt. Nach einem mit
äußerster Härte geführtem Krieg erlangte das Land 1962 seine Selbständigkeit.
Unter Ahmed Ben Bella und Houari Boumedienne wurde eine sozialistische
Volksrepublik gegründet. Der
wirtschaftliche Niedergang führte 1988 zu Ausschreitungen in der Hauptstadt
Algier, die bald auf andere Städte übergriffen und Hunderte von Todesopfern
forderten. Bei den Parlamentswahlen 1991/1992 zeichnete sich ein Sieg der Islamischen Heilsfront (frz. Front islamique du salut, FIS) ab. Darauf
wurden die Wahlen abgebrochen. Im März 1992 wurde die Auflösung der FIS
angeordnet, die daraufhin zum bewaffneten Kampf aufrief. Der Bürgerkrieg, der
zwischen Islamisten und dem Militär geführt wurde, forderte über 120.000
Todesopfer. Der militärische Arm der FIS nannte sich Bewaffnete Islamische
Gruppe (frz. Groupe Islamique Armé,
GIA). Später entstand daraus – unter dem Einfluss Osama bin Ladins ̶ die Salafistische
Gruppe für Predigt und Kampf (frz. Groupe Salafiste pour la Prédication et le
Combat, GSPC), die den „heiligen Krieg“ (Dschihad), gegen die algerische Staatsmacht wieder aufnahm. Der
1999 mit Unterstützung des Militärs zum Staatspräsidenten gewählte Abd
al-Aziz Bouteflika
konnte die gewalttätigen Auseinandersetzungen beenden. Er wurde inzwischen
dreimal zum Präsidenten wiedergewählt.
Wegen
der wirtschaftlichen und sozialen Probleme des Landes sowie der Unzufriedenheit
mit den Leistungen des politischen Systems sind islamistische Bewegungen sehr aktiv. Sie sind jedoch
zum überwiegenden Teil verboten und stellen eine Art außerparlamentarische Opposition dar. Seit 2001 herrscht ein allgemeines
Demonstrationsverbot. Die Pressefreiheit ist spürbar eingeschränkt. Es gibt eine Zensur.
Beispiel Marokko
Marokko ist mit etwa 74 Mio.
Einwohnern das größte der drei hier betrachteten Länder. Es war bis 1969 als
Kolonie zwischen Frankreich und Spanien aufgeteilt. Marokko ist heute eine
konstitutionelle Monarchie. Nach dem Tode von König Mohammed V. folgte ihm 1961
sein Sohn als Hassan II. auf den Thron, der einen Kurs der Westorientierung mit
starker Anlehnung an Frankreich und das übrige Europa anstrebte. Sein Nachfolger König
Mohammed VI. setzte im April 2004 eine Kommission ein, die sich mit der
Aufarbeitung von Menschenrechtsverletzungen aus der Regierungszeit seines Vaters
befassen sollte. Es kam zu öffentlichen Anhörungen, aber keinen strengen
Strafen. Bei der Parlamentswahl 2011 gewann die Partei für Gerechtigkeit und
Entwicklung (frz. Parti de la justice et
du développement, PJD). In der Gesellschaft üben die islamischen
Konservativen weiterhin einen starken Einfluss aus. Der König muss auf sie
Rücksicht nehmen. Auch die Presse riskiert Angriffe sowohl von oben wie von der Straße. Es fehlt eine verlässliche Justiz.
Beispiel Tunesien
Tunesien ist
mit 11 Mio. Einwohnern das kleinste der drei Länder. Es hatte 1956 seine Unabhängigkeit
von Frankreich erhalten. Der Islam wurde zwar Staatsreligion, aber ohne Bezug
auf die Scharia und mit völliger Gleichberechtigung der Frauen. Präsident des
Landes war zuerst Habib Bourguiba und ab 1987 Zine el-Abidine Ben Ali. Er
wurde im Jahre 2011 vertrieben, nach dem Ausbruch des so genannten Arabischen
Frühlings. Der Selbstmord des Gemüsehändlers Mohamed Bouazizi löste Unruhen aus, die in Libyen und Ägypten zu einem
Regimewechsel führten. In Tunesien kam in den nachfolgenden Wahlen die moderat-islamistische
Partei Ennahda an die Macht. Es gab Attentate und versuchte Einflussnahmen von
außen von Seiten konservativer islamischer Gruppen und Staaten (wie den
Wahhabiten aus Saudi-Arabien). Die Verfassung Tunesiens gilt weiterhin als die
liberalste eines arabischen Landes.
Islamische Orthodoxie und der Koran
In der 1400-jährigen Geschichte des
Islams gab es Phasen der Liberalität und der Strenge. Im Mittelalter war Weintrinken
und Musik erlaubt. Erst seit 25 Jahren ist es verboten. Es ist eine Form. die
ihren Ursprung teilweise im Mittelalter bei Ibn Taymiyya (1263-1328) hat,
ihre heutige Ausprägung bei den Wahhabiten und den Muslimbrüdern fand. Orthodoxie
heißt zurückzugehen auf den Wortlaut der heiligen Texte. Rund hundert Jahre
vorher wollte Averroes
(1126-1198) die Vernunft einführen, und die Lehre weiterentwickeln. Er wurde in
die Verbannung geschickt. Seine Schriften wurden verbrannt.
Schon im Koran stellt sich der Islam
über alle andern Religionen. Als zuletzt offenbarte, sei sie die einzig wahre
Religion. Sie bezeichnet Ungläubige als Frevler, die es zu strafen und zu
vernichten gilt. Abtrünnige müssen mit der Todesstrafe belegt werden. Für den Islam gibt es keine säkulare Welt, keine
Trennung von Kirche und Staat. Von den Orthodoxen wird die Unterwerfung von
Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst unter die Religion gefordert. Es
ist die Unterwerfung, von der Michel Houellebecq in seinem gleichnamigen
Roman spricht. Es wird immer wieder betont, dass Frauen keine Rechte haben. Sie
müssen sich Männern unterordnen. Auch Homosexuelle werden ausgegrenzt.
‚Solange das Gottesbild so schlecht ist,
kann das Menschenbild nicht besser werden‘. Dieser Satz stammt von dem auch in
Deutschland bekannten algerischen Schriftsteller Kamel
Daoud (*1970). Er wurde dafür Ende
2014 mit einer Fatwa bedroht. Nach den Übergriffen in der Silvesternacht 2015 in Köln beklagte er die Naivität des
Westens, der die Gegensätze zwischen westlicher und islamischer Kultur
herunterspiele. Er wurde daraufhin der Islamophobie beschuldigt. Sohaib Bencheikh (*1961), der
Großmufti von Marseille, wies darauf hin, dass alle Attentäter und Verbrecher
sich auf den Islam berufen, nicht auf den
Islamismus. Es sei kein ironisches Gerede
̶ meint Schirmbeck ̶ wenn gesagt
wird, dass auch Muslime ihrem außer Kontrolle geratenem Gott Grenzen der
Vernunft und der Menschenrechte setzen müssten. Es fehle ihnen halt ein
Voltaire.
Nicht nur die Aussagen des Korans,
sondern vor allem der von ihm erlebte Alltagsislam hätten ihn betroffen gemacht, meint Schirmbeck.
Er durfte weder Managerinnen noch Journalistinnen treffen. Auch der alltägliche,
der gewöhnliche Islam sei tyrannisch, dogmatisch, und machistisch. Er könne
unmöglich zu Deutschland gehören. Viele der Dinge, die den Islam auszumachen
scheinen, seien Nebensächlichkeiten. Wenn immer er seine Gesprächspartner im
Maghreb fragte, ob ihr Gott sich nur für die Kleiderordnung und das Essen und
Trinken interessierte, seien sie nachdenklich geworden. Er sei doch sicher mehr
als nur Friseur, Kleidermacher oder Koch. Auf einem Foto aus dem Jahre 1975 mit
Arbeiterinnen in einer Lastwagenfabrik in Algier hätte er mit der Lupe nach Kopftüchern
gesucht, aber keine gefunden.
Kämpfe gegen Glaubensgenossen
Solange wir uns weigern, Gewalt gegen Ungläubige im Koran zu verorten, kann sie sich ungehindert weiter ausbreiten. Aber nicht nur ihre Haltung gegenüber
Ungläubigen sei ein Problem. Auch gegen die eigenen Glaubensbrüder setzten Muslime
in einem Maße Gewalt ein, die uns abschrecken muss. Meist war der Grund eine geäußerte oder nur vermutete Abweichung von der orthodoxen Lehre.
Fast 100 Attentate, die vor 2005
stattfanden, listet Schirmbeck einzeln auf. Der schiitische Iran liegt noch vor
allen sunnitischen Ländern. Auch der IS, der derzeit genauso wütet wie vor 20
Jahren die GIA in Algerien, beruft sich auf den Islam. Er tötet weit mehr
Gläubige als Ungläubige. Ziel der Attentate des IS im Westen sei es, einen Bürgerkrieg
auszulösen, indem er Nicht-Muslime wütend auf Muslime macht. Danach ließe sich
der Westen erobern.
Fehlbeurteilung, vor allem durch Linke
Die europäischen Linken hätten sich seit
9/11 klammheimlich auf die Seite der Attentäter geschlagen. Peter Sloterdijk meinte,
dass 9/11 dem Westen dazu diente, um das Wort Terror in die Welt zu setzen.
Gregor Gysi und seine Parteifreunde lehnten es heute noch ab, Waffen an die Kurden
zu liefern, um sich den IS vom Halse zu halten. In Mali sei es ein Krieg, der
von den Franzosen begonnen wurde ̶ so behaupten
andere.
Die europäische und die deutsche Linke leugneten konsequent den Zusammenhang zwischen Islam und Islamismus. Dass Attentate auch
in islamischen Ländern an der Tagesordnung sind, bringt die Linke nicht von der
Idee ab, dass unser sozialer Umgang mit Ausländern schuld daran sei. Die Linke würde immer dann auch Diktaturen dulden, wenn sie anti-imperialistisch seien.
Gründe und Folgen des Fehlurteils
Die Islam-Verteidiger seien leider immer
in der Mehrzahl gegenüber den Islam-Kritikern. Es gäbe mehr Orthodoxe als Selbstdenker.
Nicht nur Linke fühlen sich als Beschützer fremder Kulturen, wenn sie gegen eine
Islamkritik sind. Darin liegt eine große Täuschung. Diejenigen, die sagen, dass
nicht auch der Islam Schuld haben könnte, hätten Angst als Islamhasser (oder
Islamophoben) beschimpft zu werden. In Wirklichkeit würde eine offene
Islamkritik sowohl der Pegida wie der AfD ihren Raum wegnehmen.
Die europäische Linke schiebt alles auf einen
Gegner, der nicht erkannt werden kann. Statt das Problem an der Basis zu lösen,
bekämpfen wir es mit Polizeikräften. Das greife daneben. Auf Dauer würden die Sicherheitskräfte
überfordert sein. Eine geistige Gegenbewegung wäre nötig, aber die gibt es
nicht. Dissidenten leben auch bei uns in Gefahr. Vielleicht interessiere sich
die Öffentlichkeit deshalb nicht für sie, weil islamkritische Autoren meist
keine Bärte tragen. Sie gebären sich nicht wie die üblichen Clowns des Circus Islamicus.
Die Bevölkerung nehme wahr, was im Namen
des Islams passiert, in Madrid, London usw. Die Islam-Verbände täten nichts gegen einen
Generalverdacht. Unsere Politiker glaubten, dass hier lebende Muslime eine Diskussion
um einen besseren Islam nicht vertragen können. Viele Menschen glauben den Politikern
nicht mehr, dass Islamisten sich an das Grundgesetz halten würden. Die so genannte
Flüchtlingswelle enthält auch eine Chance. Die vielen Neuankömmlinge aus den
arabischen Ländern können die Koran-Aussagen über die 'Leute der Schrift' (Christen
und Juden) mit der Realität vergleichen, oder die Aufforderung Ungläubige
auszurotten überdenken, wenn diese sie willkommen heißen. Auch Attentäter
werden immer aufs Neue gezüchtet. Es ist die Angst ein schlechter Muslim (im
Sinne der Orthodoxie) zu sein, die jemanden zum Attentäter machen kann.
Was sich ändern sollte
Der Hass auf alle Ungläubigen, den der Koran
verlangt, muss abgeschafft werden. Vermutlich müssen wir die religiösen Texte
umschreiben, ja säubern, damit der Islam Platz in der menschliche Zivilisation
einnimmt ̶ so sagt es der
Philosoph Abdennour Bidar
(*1971). Die Deutschen seien nicht islamophob, wenn sie gegen Gewalt, gegen die
Unterdrückung von Frauen, und gegen die Bekämpfung von Homosexuellen, usw.
sind. Nicht-islamische Deutsche und islamische Dissidenten erhofften alle eine klare
Trennung zwischen Islam und Islamismus. Leider gäbe es diese Diskussion nicht,
da die Islamverbände es nicht tun oder nicht tun können.
An ihnen scheiterten schon viele
Freiheitssucher. Bassam Tibi (*1944)
war ein Beispiel. Sein Euroislam fand kein Echo bei den Verbänden. Mouhanad Korchide (*1971),
der an der Uni Münster einen Lehrstuhl für Islam-Wissenschaft innehat, schrieb
ein Buch mit dem Titel: Gott ist
Barmherzigkeit. Er möchte dem Angstmachen im Koran widersprechen. Seither
möchten die Verbände ihn loswerden. Stattdessen diskutieren diese, warum Kopftuch,
Hidschab (engl. Hijab) und Burka wesentlich sind für die freie Entfaltung der
Persönlichkeit. In einer Gesellschaft, die Frauen respektiert, seien das Kopftuch
und die Verschleierung überflüssig. Es gehe den Verbänden offensichtlich mehr
um ein offensives Zurschaustellen der Religion als um alles andere.
Abgesang des Autors
Was in der Silvesternacht 2015 in Köln
passierte, passiere in der arabischen Welt laufend. Bei einem Gang über einen
deutschen Wochenmarkt, wunderte sich eine Besucherin aus dem Maghreb, dass sie
innerhalb von zwei Stunden kein einziges Mal begrapscht wurde. Millionen von Mohammedanern
haben die Chance zu sehen, wie es auch bei ihnen sein könnte. Wenn Europa wie
Algerien und Marokko werden sollte, dann ist dies nicht auszudenken, geschweige denn, auszuhalten. Die Angst von Tausenden, die vor dem (orthodoxen) Islam aus dem Maghreb oder dem Nahen
Osten zu uns fliehen, oder unsere Angst vor der Islamisierung des Abendlandes, welche
zählt mehr? Wir müssen eine Änderung des Islams erzwingen, um Europa zu retten.
Ist Rick’s Café dieses Mal in Deutschland? Wow!
Hartmut Wedekind aus Darmstadt schrieb:
AntwortenLöschenMan macht sich lustig u.a. über die 72 Jungfrauen im Paradies. Aber die Gläubigen (Terroristen im Jammertal der Erde) glauben offensichtlich nicht-selbstdenkend wirklich daran. Siehe: https://wikiislam.net/wiki/72_Jungfrauen
Klaus Küspert aus St.Leon-Rot war die Uhrzeit (4.37 Uhr) aufgefallen, zu der dieser Beitrag ins Netz gestellt worden war. Deshalb kommentierte er:
AntwortenLöschen.
... jetzt verstehe ich das also mit dem "Morgenland" !!
Wie FOCUS-Online am 3.2.2017 meldete, darf die geplante Moschee in Germersheim (unweit Speyer) vorerst nicht gebaut werden. Der Nutzungsumfang sei nicht ausreichend bestimmt, habe das Oberverwaltungsgericht in Koblenz entschieden (Az. 8 B 11605/16.OVG). Aus Sicht der Stadt Germersheim verstößt das Projekt gegen das Gebot der Rücksichtnahme. Der Bau ist in einem sogenannten „besonderen Wohngebiet“ auf einem rund 3400 Quadratmeter großen Grundstück neben einer bereits bestehenden Moschee geplant. Beim ersten Spatenstich Anfang Oktober hatte es Proteste gegeben.
AntwortenLöschenErinnert sei daran, dass derzeit die größte Moschee der Welt in Algier geplant ist. Sie soll noch pompöser werden als die modernen Moscheen von Rabat (Marokko) und Maskat (Oman). Die Petro-Milliarden Saudi-Arabiens und die Wahhabiten machen es möglich. Viele christliche Kirchen, die seit 400 Jahren unsere Städtebilder beherrschen, stehen inzwischen leer.
Unsere Politiker und Medien werden sich wohl eine Sprachänderung zu Eigen machen müssen. Heute tritt schon manchmal anstatt ‚radikalem Islam‘ das Wort ‚politischer Islam‘ auf. Wer Schirmbeck gelesen hat – und ich hoffe, möglichst viele werden dies tun – wird in Zukunft vermutlich immer öfter das Wort ‚orthodoxer Islam‘ verwenden. Alle drei Begriffe betreffen ein und dasselbe Phänomen. Sie beschreiben aber immer besser, wo heute das Problem liegt.
AntwortenLöschenDie Differenzierung zwischen Islam und Islamismus sei vom Westen erfunden und politisch gewollt. Dies schrieb Henryk M. Broder schon im Jahre 2006.