Till
Eulenspiegel (ndl.: Tyll Uilenspiegel; niederdeutsch: Dil Ulenspiegel) ist
eine bekannte Figur der deutschen und der niederländischen Erzähltradition und
der verschrifteten Literatur. Er ist bereits im 14. Jahrhundert als
umherstreifender Schalk nachgewiesen. Eine erste gedruckte Sammlung seiner
Schwänke erschien 1510 in einem Straßburger Verlag. Er galt als gewitzt und
verstand es, seine Mitmenschen zu verblüffen. Oft vertrat er anarchistische
Positionen. Seine Masche bestand darin, Redewendungen wörtlich zu nehmen. Sein
Name soll besagen, dass er als Eule der Weisheit seine Zeitgenossen in den
Spiegel blicken ließ. Über seine tatsächlichen Lebensdaten besteht Unklarheit.
Die Stadt Mölln zeigt den angeblichen Grabstein aus dem späten 14. Jahrhundert.
Alte belgische Bearbeitung des Stoffs
In den letzten Wochen las ich zwei voluminöse Bearbeitungen des
Eulenspiegel-Stoffes, eine belgische sowie eine deutsche. Charles de
Coster (1827-1879) war ein belgischer Schriftsteller. Sein Ulenspiegel
gilt als belgisches Nationalepos. Es beschreibt den Freiheitskampf der Flamen
gegen die spanische Unterdrückung und begründete die moderne
französischsprachige Literatur Belgiens. Das Buch heißt Tyll Ulenspiegel und Lamm Goedzak. Legende von ihren heroischen/lustigen
und ruhmreichen Abenteuern im Lande Flandern und anderen Orts. (Frz.: La
légende et les aventures héroiques joyeuses et glorieuses d'Ulenspiegel et de
Lamme Goedzak au pays des Flandres et ailleurs (1867, 416 Seiten). Das
Original ist in einem altertümlichen Französisch verfasst.
Ulenspiegel ist hier Flame. Er ist geboren um 1530 in der Stadt Damme,
unweit von Brügge. Sein Vater Claas war ein einfacher Arbeiter, ein Kohleträger,
der durch seinen Bruder mit den Ideen der protestantischen Holländer in
Berührung gekommen war. Er erbte von diesem Bruder eine größere Summe Bargeld.
Das veranlasste einen neidischen Nachbarn, ihn wegen Irrglauben zu verklagen.
Er wurde zum Tode durch Verbrennen verurteilt. Sein Sohn Tyll wanderte zunächst
als Gaugler durch die Lande. Er kam bis nach München und Nürnberg. Seine
Nachbarstochter Nele verehrte ihn, konnte ihn aber nicht für sich gewinnen.
Wieder zuhause, schloss er sich den Geusen an. Der Name ist aus
dem französischen Wort für Bettler (frz.: geux) abgeleitet. So bezeichnete ein
Höfling die Abgesandten protestantischer Gemeinden, die bei Margarethe
von Parma (1522-1586), der Statthalterin der spanischen Niederlande,
erschienen waren, um Freiheitsrechte einzufordern. Als der Herzog
von Alba (1507-1582) im Jahre 1567 ihr Nachfolger wurde, war es vorher zu
einem calvinistischen Bildersturm gegen die katholischen Kirchen gekommen. Alba
erhielt vom spanischen König Philipp II. den Auftrag, die öffentliche Ordnung
und die Vormachtstellung der katholischen Kirche wiederherzustellen. Er
richtete in Brüssel ein Sondergericht ein, das Tausende von Ketzern des Hochverrats beschuldigte und zum Tode
verurteilte. Zwei der bekanntesten Opfer waren die Grafen Egmont und Hoorn, die
auf dem Brüsseler Rathausplatz enthauptet wurden.
Wilhelm
von Oranien (1533-1584), mit dem Beinamen der Schweiger, entzog sich 1572 der
Bestrafung durch den Rückzug nach Norden. Zusammen mit Truppen aus seinem
Stammlande Nassau-Dillenburg, verteidigte er die Provinzen Holland und Seeland.
Nach mehreren blutigen Kämpfen, in denen Alba auch seine Residenzstadt Delft
eroberte und zerstörte, kam es 1576 zur „Genter Pazifikation“, dem
Zusammenschluss aller niederländischen Provinzen gegen die Spanier. Später
zerfiel diese Union in einen nördlichen, protestantischen Teil, genannt die
„Utrechter Union“, und einen südlichen, hauptsächlich katholischen Teil, die Union
von Arras. Wilhelm wurde 1580 von Philipp II. geächtet und zog sich weiter nach
Norden in Richtung Friesland zurück. Er wurde 1584 von einem katholischen
Fanatiker ermordet.
Ulenspiegel und sein Freund Lamme Goedzak unterstützen den Kampf
der Geusen, vorwiegend durch geheime Nachrichtenübermittlung und Aufwieglung.
Als er gefangen worden war und hingerichtet werden sollte, fiel ihm Nele um den
Hals und befreite ihn. Zum Schluss des Krieges erhielt Ulenspiegel als Kapitän
das Kommando über ein Kriegsschiff. Lamme Goedzak wurde sein Koch. Erst der
westfälische Friede von 1648 beendete den Krieg, teilte aber die spanischen
Niederlande in zwei Teile. Flandern kam zu Belgien. Ulenspiegel und Nele lebten
schließlich in ihrer Heimatstadt Damme. Als sie nach ihrem Tode in den Dünen
beigesetzt wurden, verschwanden sie und wurden zu Geistern.
Hier zwei Stückchen aus dem de Coster-Buch. Beide betreffen
Ulenspiegels frühe Wanderjahre. In Darmstadt möchte der Landgraf von Hessen
gerne porträtiert werden. Tyll besteht darauf, dass möglichst viele Höflinge
mit aufs Bild kommen. Nach 60 Tagen, während der er in Saus und Braus lebte,
zeigte er feierlich das fertige Werk. Das könnten allerdings nur echte Adelige
wirklich sehen, sagte er. Zu sehen war nichts. Alle außer dem Landgraf hielten
den Mund. Der Landgraf jagte Tyll davon. In Nürnberg stellte er sich im
dortigen Spital als Wunderheiler vor. Er würde es schaffen, innerhalb von nur
24 Stunden alle Patienten auf die Beine zu bringen. Den Patienten sagte er,
dass er denjenigen, der am nächsten Tag noch im Bett liege, zu einem heilenden
Pulver verbrennen würde. Am nächsten Tag verließen alle Kranken freiwillig das
Spital. Tyll kassierte 200 Dukaten vom Betreiber des Spitals und zog davon.
Neue deutsche Bearbeitung des Stoffs
Daniel
Kehlmann (*1975) ist einer der bekanntesten zeitgenössischen deutschen
Schriftsteller. Er wurde in München geboren und lebt derzeit in New York. Sein
Erstlingswerk Die Vermessung der Welt
ist mit rund 2,3 Millionen allein im deutschsprachigen Raum verkauften Exemplaren
Kehlmanns erfolgreichster Roman. Auf einer Liste der international
bestverkauften Bücher des Jahres 2006 kam der Roman auf Platz zwei. Er erzählt
die um zahlreiche Erfindungen angereicherten Lebensgeschichten der beiden Wissenschaftler
Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Es ist ein Roman über die
Entstehung der modernen Wissenschaft und über die Deutsche Klassik.
Das Buch Tyll (2017, 480
Seiten) ist sein jüngstes Werk. Er erzählt eine fiktive Lebensgeschichte Till
Eulenspiegels. Unter anderem greift Kehlmann auf die zwei oben erwähnten
Anekdoten zurück. Er bettet sie allerdings in einen anderen Zusammenhang ein. Die
Handlung spielt rund 100 Jahre später als bei de Coster. Er konzentriert sich
auf Schlüsselszenen und Personen des Dreißigjährigen Krieges.
Sein Ulenspiegel wird als Müllersohn Anfang des 17. Jahrhunderts in
einem kleinen süddeutschen Dorf geboren. Sein Vater Claus stammt aus Mölln, hat
auf seiner Wanderung in dieser Mühle als Knecht gearbeitet und die
Müllertochter geheiratet. Nebenher beschäftigt
sich Claus mit naturwissenschaftlichen Fragen, vor allem aber mit der
Heilkunst. Er kennt die einschlägigen Sprüche und alle magischen Zeichen. Unter
anderem besitzt er ein Buch in Latein, das er nach einem Brand aus einem
Trierer Pfarrhaus mitgenommen hatte. Es hat 765 Seiten.
Eine als Hexe angeklagte Frau gab an, dass der Müller sie
verleitet habe. Darauf wurde dieser von zwei Jesuiten verhört. Als Hexer wurde er
zum Tode verurteilt. Die beiden Jesuiten sind historisch bekannte Persönlichkeiten.
Die Verhandlung führte ein Oswald
Tesimond (1563-1636). Der stammte aus York und war mit der so genannten Pulververschwörung
(engl.: gunpowder plot) in Verbindung gebracht worden. Die Verschwörung war am 5.11.1605
aufgedeckt worden. Neben dem Anführer Guy Fawkes wurden alle Beschuldigten
außer Tesimond zum Tode verurteilt. Der Beisitzende und Protokollführer des
Prozesses war der jugendliche Athanasius
Kircher (1602-1680). Der stammte
aus der Gegend von Fulda und wurde später zu einem bekannten Gelehrten. Er
beschäftige sich mit Geologie, Medizin und Mathematik und versuchte es, die
altägyptischen Hieroglyphen zu übersetzen. Tesimond, der sich vorwiegend in
Süditalien aufhielt, starb in Neapel. Kircher, der Jahrzehnte lang als Lehrer
und Forscher an der päpstlichen Akademie (Gregoriana) wirkte, starb in Rom.
Der Sohn Tyll und die die Nachbarstochter Nele flohen aus ihrer
Heimat und betätigten sich zunächst als Bänkelsänger und Seiltänzer. Alsbald
gerieten sie in der Nähe von Augsburg an einen Gaugler, namens Pirmin, der sie
äußerst grausam behandelte. Außerdem plagte der Hunger.
Irgendwie gelangte Ulenspiegel in den Dienst von Friedrich
V. von der Pfalz (1596-1632) und seiner Frau Elisabeth
Stuart (1596-1662), genannt Liz. Nach dem Verlust Böhmens, wo man ihn
zum König gewählt hatte, und seiner Heimat der Pfalz mit dem Heidelberger Schloss lebte er im Exil in Den
Haag. Als der Schwedenkönig Gustav Adolf auf dem Schlachtfeld erschien, machte
er sich Hoffnungen, wieder seinen früheren Besitz und seine Ämter
zurückzuerlangen. Durch Gustav Adolfs Tod 1632 bei Lützen zerschlugen sich alle
Hoffnungen. Er selbst starb noch im gleichen Jahr. Seine Frau war eine Enkelin
Maria Stuarts und Tochter Jakobs I. Sie hoffte vergebens auf die Unterstützung
Englands für die protestantische Seite. Ulenspiegel schenkte Liz das oben
erwähnte leere Bild mit der Bemerkung, dass unehelich geborene und Galgenvögel nichts
sähen. Liz brachte damit die meisten der wenigen Besucher, die sie noch hatte, in
Verlegenheit, ihren Gatten auch.
Ulenspiegels Gefährtin Nele nahm irgendwann das Angebot von Adam Olearius
(1599-1671) an, dessen Frau zu werden. Olearius (auf Deutsch: Öhlschläger)
hatte im Auftrage des Herzogs Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf
Reisen durch Russland und Persien unternommen, die ich im Jahre
2014 in diesem Blog beschrieben habe. Nele erreichte ein hohes Alter
und erlebte Kinder und Enkel.
Bei der Belagerung von Brünn geriet Ulenspiegel in eine lebensbedrohliche Situation, als er als Tunnelbauer (Mineur) zur Abwehr gegen die Tunnelbauer der Belagerer eingesetzt wurde. Er wurde in einem Schacht zugeschüttet. Er entkam mit letzter Kraft. Gegen Ende des Krieges hielt sich Ulenspiegel im Kloster Andechs auf. Als der Kaiser ihn nach Wien holen ließ, wurde er Augenzeuge der Schlacht von Zusmarshausen bei Augsburg. Es war dies die letzte Schlacht des Dreißigjährigen Krieges. Sie war im Mai 1648. Bayern, Franzosen und Schweden kämpften vereint und bereiteten den Kaiserlichen eine Niederlage. Begleitet wurde Ulenspiegel von einem Gesandten des Kaisers, der sich Martin von Wolkenstein nannte. Er soll ein Nachfahre Oswald von Wolkensteins (1377-1445) gewesen sein, der als Minnesänger gilt. Später schickte der Kaiser ihn nach Osnabrück. Dort traf er einige der verhandelnden Diplomaten. Auch sah er Liz wieder, die ein letztes Angebot machte. Ihr Haus würde auf die böhmische Königskrone − die gar nicht erblich war − verzichten, wenn man ihm die Kurfürstenwürde wiedergeben würde. Man reagierte höflich, aber kühl. Sie bat Ulenspiegel mit nach England zu gehen, was dieser ablehnte.
Bei der Belagerung von Brünn geriet Ulenspiegel in eine lebensbedrohliche Situation, als er als Tunnelbauer (Mineur) zur Abwehr gegen die Tunnelbauer der Belagerer eingesetzt wurde. Er wurde in einem Schacht zugeschüttet. Er entkam mit letzter Kraft. Gegen Ende des Krieges hielt sich Ulenspiegel im Kloster Andechs auf. Als der Kaiser ihn nach Wien holen ließ, wurde er Augenzeuge der Schlacht von Zusmarshausen bei Augsburg. Es war dies die letzte Schlacht des Dreißigjährigen Krieges. Sie war im Mai 1648. Bayern, Franzosen und Schweden kämpften vereint und bereiteten den Kaiserlichen eine Niederlage. Begleitet wurde Ulenspiegel von einem Gesandten des Kaisers, der sich Martin von Wolkenstein nannte. Er soll ein Nachfahre Oswald von Wolkensteins (1377-1445) gewesen sein, der als Minnesänger gilt. Später schickte der Kaiser ihn nach Osnabrück. Dort traf er einige der verhandelnden Diplomaten. Auch sah er Liz wieder, die ein letztes Angebot machte. Ihr Haus würde auf die böhmische Königskrone − die gar nicht erblich war − verzichten, wenn man ihm die Kurfürstenwürde wiedergeben würde. Man reagierte höflich, aber kühl. Sie bat Ulenspiegel mit nach England zu gehen, was dieser ablehnte.
Eulenspiegel in der Eifler Volkssage
Mir sind Eulenspiegel und seine Geschichten schon in frühester
Jugend begegnet. Ich kenne einige Anekdoten, von denen ich nicht weiß, woher
ich sie kenne. Eine Quelle, an die ich dachte, ist der Sammelband [1] eines
bekannten Bonner Heimatforschers. Bei den acht Eulenspiegel-Erzählungen
(Vertellchens), die das Buch enthalt, sind meine Geschichten nicht dabei.
Mehrere Erzählungen verbinden sich mit dem Orten Dasburg und Dahnen nördlich
von Prüm. Die Einwohner dieser beiden Dörfer genießen in der Eifel etwa den
gleichen Ruf wie die berühmten Schildbürger, die Bürger der fiktiven Stadt
Schilda. Eines Tages kam Eulenspiegel nach Dahnen. Er bat darum, einen Teil der
Gemeindeflur beackern zu dürfen. Er würde die Hälfte des Ertrags an die
Gemeinde abliefern. Die Dahnener stimmten freudig zu. Er pflanzte Weizen an.
Als das Getreide reif war, schnitt er die obere Hälfte aller Halme ab. Den
Dorfbewohnern überließ er den Rest. ‚Das müssen wir ändern‘, sagten die
Dahnener. ‚Das nächste Jahr bekommen wir die obere Hälfte‘. Eulenspiegel
stimmte zu und baute Kartoffeln an.
Aus Neuerburg bei Bitburg erzählt Zender die folgende Geschichte. Es war Eselsmarkt. Die Bauern aus Vianden und Diekirch hatten eindeutig die fetteren Tiere. Die Eifler waren besorgt, dass sie für ihre mageren Tiere keine Gebote bekämen. Eulenspiegel beschloss, ihnen zu helfen. Er sah, dass im Nachbarhaus ein Kessel voll Schweinekartoffeln gekocht wurde. Er nahm diesen und band den Luxemburger Eseln je eine heiße Kartoffel unter den Schwanz. Daraufhin ergriffen diese das Weite. Den von auswärts angereisten Händlern blieb nichts weiter übrig, als die mageren Eifler Esel zu kaufen.
Außer von de Coster (1867) und Kehlmann (2017) gab es eine Reihe weiterer Bearbeitungen des Eulenspiegel-Stoffes durch andere bekannte Autoren. Erwähnt seien Hans Sachs (Mitte des 16. Jahrhundert, neubearbeitet von Georg Kellner 1908), Erich Kästner (1938) und Christa Wolf (1974). Einzelne Geschichten findet man heute sehr leicht im Internet. Beispiele sind Labbe, Kreudenstein, Projekt Gutenberg und Primolo. Mich selbst interessieren insbesondere alle Bearbeitungen mit Bezug zur Eifler Bevölkerung und dem Eifler Brauchtum. Eine ähnliche Rolle wie die Eulenspiegel-Stückchen, aber auf den Trierer Raum beschränkt, spielen die Erzählungen um den Fischers Maathes (1822-1879). Eine spezielle Kategorie bilden schließlich die Geschichten über die Luxemburger.
Referenz
Aus Neuerburg bei Bitburg erzählt Zender die folgende Geschichte. Es war Eselsmarkt. Die Bauern aus Vianden und Diekirch hatten eindeutig die fetteren Tiere. Die Eifler waren besorgt, dass sie für ihre mageren Tiere keine Gebote bekämen. Eulenspiegel beschloss, ihnen zu helfen. Er sah, dass im Nachbarhaus ein Kessel voll Schweinekartoffeln gekocht wurde. Er nahm diesen und band den Luxemburger Eseln je eine heiße Kartoffel unter den Schwanz. Daraufhin ergriffen diese das Weite. Den von auswärts angereisten Händlern blieb nichts weiter übrig, als die mageren Eifler Esel zu kaufen.
Nachtrag vom 23.9.2018
Außer von de Coster (1867) und Kehlmann (2017) gab es eine Reihe weiterer Bearbeitungen des Eulenspiegel-Stoffes durch andere bekannte Autoren. Erwähnt seien Hans Sachs (Mitte des 16. Jahrhundert, neubearbeitet von Georg Kellner 1908), Erich Kästner (1938) und Christa Wolf (1974). Einzelne Geschichten findet man heute sehr leicht im Internet. Beispiele sind Labbe, Kreudenstein, Projekt Gutenberg und Primolo. Mich selbst interessieren insbesondere alle Bearbeitungen mit Bezug zur Eifler Bevölkerung und dem Eifler Brauchtum. Eine ähnliche Rolle wie die Eulenspiegel-Stückchen, aber auf den Trierer Raum beschränkt, spielen die Erzählungen um den Fischers Maathes (1822-1879). Eine spezielle Kategorie bilden schließlich die Geschichten über die Luxemburger.
Referenz
1. Zender, M.: Volksmärchen und Schwänke aus Eifel und Ardennen. Bonn 1984
Hartmut Wedekind aus Darmstadt schrieb: Sehr schön! Ich habe mich daraufhin mal mit dem Unterschied von Sagen und Märchen beschäftigt. Beides uralte Kulturgüter.
AntwortenLöschenhttps://www.planet-schule.de/wissenspool/die-brueder-grimm/inhalt/hintergrund/maerchen-definition-abgrenzung-zur-sage-legende-fabel.html
Das "Sagenhafte" ist schon was für Erwachsene. Obwohl die "Nibelungen" mit dem sagenhaften Siegfried wurden mir schon sehr früh in meiner Jugend (Nazizeit) verklickert.
Man müsste also von Legenden statt Sagen sprechen, wenn Personen im Mittelpunkt stehen und nicht ein Ereignis. Bei den beiden Eulenspiegeln, dem belgischen und dem deutschen, stehen die Ereignisse (Freiheitskampf der Niederlande, 30-jähriger Krieg) fast auf gleicher Ebene zur Person des Helden. Beide Bezeichnungen wären daher zutreffend.
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