Fünf Jahre sind es
seit meinem Bericht im Februar 2011 über Meine
private Dreischichten-Informatik. Ich möchte
heute einige ergänzende Angaben machen. Das Thema ist ja wichtig und
interessant genug, um es immer wieder und aus andern Perspektiven zu
betrachten. Damals schrieb ich:
Ich benutze
Rechner, die ich herumtrage, solche, die ich auf dem Sofa liegend nutze, und
solche, für die ich aufstehe und zum Schreibtisch gehe. Ich nenne sie im
Folgenden Smartphone, Tablettrechner (Deutsch für Tablet Computer) und Desktop.
Diese
Struktur blieb seither unverändert. Nur die beiden mobilen Stufen haben sich in
den fünf Jahren dem Stand der Technik folgend laufend angepasst bzw. Zuwachs
erfahren. Der Desktop hat sich nicht mehr geändert, abgesehen von einem
Release-Upgrade des Betriebssystems. Der damals sich abzeichnende Nutzungstrend
hat sich verstärkt.
Die
Smartphones
Nach dem
iPhone 4 bekam ich irgendwann ein iPhone 5. Meine Frau erhielt das iPhone 4,
ich das iPhone 5. Eigentlich waren wir zufrieden. Als Problem erwies sich – wen
kann dies wundern – lediglich die Speichergröße. Die 16 GB füllten sich immer
wieder, meist der Fotos wegen. Erst als das iPhone 6S herauskam, dessen
Speichergrenze bei 64 GB liegt, konnte ich nicht mehr Nein sagen. Für mein
iPhone 5 konnte ein anderes Familienmitglied als Nutzer gewonnen werden. Obwohl
nur der größere Speicher schon die Anschaffung rechtfertigte, erwiesen sich
zwei andere Hardware-Verbesserungen als echte Vorteile. Erstens, der Bildschirm
ist 50% größer und hat eine bessere Auflösung. Zweitens, das Telefon ist jetzt sogar
nutzbar. (Weitere Zahlen gibt es in einem Beitrag im November)
Alle
aktuellen Fotos von Familienereignissen der letzten fünf Jahre (50 Alben, etwa 3000
Fotos) stehen jetzt auf allen Geräten der Hierarchie physikalisch zur
Verfügung. Als Backup stehen sie außerdem in einer Cloud. Auch habe ich – bis
auf Weiteres – keinen Grund irgendwelche Apps zu löschen, die ich nur ganz
selten benutze. Etwa 250 Apps sind derzeit aktiv. Ich teile sie in drei Gruppen
ein:
(a) Täglich oft mehrmals genutzt. Das
sind etwa 50 Apps. Dazu gehören Mail, WhatsApp, Threema, Facebook, N-TV, SPON (Nachrichtendienst Spiegel Online), Evernote, Google, Google+, Wikipedia, FAZ,
Süddeutsche, LinkedIn, Handelsblatt und Heise.
(b) Etwa einmal pro Woche genutzt. Das
sind weitere etwa 50 Apps. Typische Beispiele sind Bertals Blog, Kamera, Karten, Kontakte, Onefootball, DER SPIEGEL, Solitaire, Web.de-Foto
und Finanzen100.
(c) Etwa einmal pro Monat oder nur
gelegentlich benutzt. Das sind die übrigen 150 Apps. Dazu gehören Amazon,
Birthdays, dict.cc (Wörterbuch), Das Örtliche (Telefonbuch), Mühle, Sudoko, Vivino (Wein-Scanner) und Youtube.
Der größere
Bildschirm führte dazu, dass ich mehr Zeitungen oder Filme auf dem iPhone 6S
anschaue als vorher auf dem iPhone 5. Das iPhone 5 hatte ich als Telefon kaum
genutzt. Das hing damit zusammen, dass die Antenne so eingebaut war, dass man
sie leicht abdeckte. Mit dem iPhone 6S telefoniere ich oft aus reiner Bequemlichkeit.
Anstatt eine nicht gespeicherte Telefonnummer im Festnetz zu wählen,
tippe ich lieber die Nummer in der Liste meiner Kontakte auf dem Smartphone an. Ob Mobiltelefon oder Festnetz in den Kosten ist kaum ein Unterschied.
Die Tablets
Die weitaus
größten zusammenhängenden Zeiten verbringen meine Frau und ich, lesend,
schauend und hörend, mit Tablettrechnern. Aus dem einen iPad wurden deren drei.
Der neueste ist ein iPad Air. Er ist besonders flach und leicht. Zwei Geräte
stehen an zwei Orten im Haus, an denen ich mich wechselweise aufhalte. Das
dritte Gerät benutzt meine Frau.
Jede Woche,
beginnend am Freitagabend, lesen meine Frau und ich die iPad-Ausgabe des
SPIEGEL. Ich habe die rund 100 Seiten in der Regel in zwei Tagen durch, meine
Frau braucht manchmal die ganze Woche (Sie kümmert sich nebenher noch um den
Haushalt). Der Mehrwert des elektronischen SPIEGELs sind inzwischen Videos zu
allen Ereignissen und Reportagen. Neuerdings höre ich auch fast alle Fernseh-Nachrichten
(ARD, ZDF) auf dem iPad. Alle Spiele der Fußball-EM, die ich anschaute, liefen
auf dem iPad. Dasselbe gilt für jedes Buch, das ich lese. Ich lese mal in einem
Raum ein paar Kapitel, dann lese ich im anderen Raum weiter. Die wichtigsten
Anwendungen auf den iPads sind derzeit Skoobe, iBooks, SPIEGEL, N-TV, ARD, ZDF,
Arte und Google Earth.
Der Desktop
Am Desktop arbeite
ich nur, wenn ich viel Text eingebe, d.h. längere E-Mails verfasse oder
irgendwelche anderen Veröffentlichungen produziere. Das kommt immer seltener
vor. Obwohl die Hardware-Konfiguration de facto unverändert blieb, sorgte die
Software für ungeplante Herausforderungen. Auf zwei Episoden will ich
kurz eingehen.
Seit einigen Jahren
benutzte ich auf dem Desktop das Betriebssystem Windows 8. Irgendwann in den
letzten Monaten bot Microsoft einen kostenlosen Upgrade auf Windows 10 an. Der
einzige Grund eine Umstellung in Betracht zu ziehen, war die Angst irgendwann
vom Service abgehängt zu werden. Dann kam vorübergehend das Gerücht auf, dass
der Upgrade alsbald kostenpflichtig würde. Das wurde von Microsoft dementiert.
Trotzdem warb Microsoft fast täglich mit Nachrichten am Rechner dafür, die
Umstellung vorzunehmen. Irgendwann muss eine solche Nachricht nach Uhrzeiten
gefragt haben, wann die Umstellung stattfinden sollte. Ich hatte das übersehen.
Jedenfalls wurde ich eines Tages, mitten bei der Texteingabe in Word
unterbrochen und die Umstellung wurde gestartet. Etwa eineinhalb Stunden lang
war mein Rechner blockiert. Als er wieder freigegeben wurde, war Windows 10 installiert.
Ich konnte die Texteingabe an genau derselben Stelle weitermachen, an der ich
unterbrochen worden war. Nicht ein einziger Buchstabe war verloren gegangen.
Das Layout des Bildschirm hatte sich leicht geändert, aber nicht so, dass man
eine längere Umgewöhnung benötigte. Eine einzige Anwendung musste ich
neuinstallieren. Es war das Antiviren-Programm. Ich habe bis heute keine neue
Funktion genutzt, auch nicht die neue Hilfefunktion namens Cortana. Das
Geschäftsmodell, das Microsoft zum Verschenken von Software verleitet, wurde
mir alsbald klar. Windows 10 analysiert meinen Rechner und stellt fest, welche
andere Software von Microsoft ich installiert habe, für die es einen kostenpflichtigen
Update gibt. Der Update wäre doch sehr wertvoll und ich sollte ihn kaufen.
Eine unangenehme Folge
hatte die Umstellung. Fast täglich werde ich einmal mit dem berühmten blauen
Bildschirm konfrontiert. Ich kannte den bisher nur vom Hörensagen. Der
Fehlertext schwankt. Meistens wird als Ursache eine unerwartete Seitenunterbrechung
(engl. unexpected page fault) angezeigt. Das Traurige ist, dass ich weder
Hinweise zur Behebung des Fehlers erhalte, noch dass der Neustart automatisch
erfolgt.
Die zweite Episode ist
weniger erfreulich, sowohl für Microsoft wie für mich. Schon vor der Umstellung
auf Windows 10 erhielt ich – immer um die Zeit meiner Mittagsruhe – einen
Anruf aus Indien. Es stellte sich jemand auf Englisch vor, meistens ein Mann (z. B. mit ‚Hello, my name is Harry‘), manchmal eine Frau, und
sagte er oder sie arbeiteten für Microsoft. Man wolle mir sagen, dass mein Rechner immer
wieder seltsame Nachrichten an Microsoft sende. Meistens brach ich das Gespräch
an dieser Stelle ab. Einmal bat ich darum, mir eine E-Mail mit Details zu senden. Darin
wurde der Name eines Virus genannt, der für das Senden der Nachrichten
verantwortlich sei. Darauf ließ ich bei mir mein Antivirusprogramm laufen – und
siehe da – es fand ein Dutzend Viren.
Ich hatte gehofft, dass
damit die Anrufe aus Indien aufhören würden, hatte mich aber leider getäuscht.
Als ich daraufhin dieser Tage mein Antivirenprogramm eine neue Analyse
vornehmen ließ, fand es in der ersten Million von Dateien nichts. Erst nach 11
Stunden und 19 Minuten wurde es fündig. Es fand zwei Viren in einer Datei, die
sich in der Cloud befand. Das fehlt mir noch – dachte ich. Die Cloud war mir
schon deshalb lästig geworden, weil ich dafür zusätzliche Speicherkapazität
mieten sollte.
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