Zwei
Bekannte, die gerade die Seidenstraße besuchten, erinnern mich an unsere Reise
vor fast 30 Jahren. Es war im Sommer 1989, gerade während der Umbruchszeit, als
die Sowjetunion sich auflöste und Jelzin von Gorbatschow übernahm. Unsere
Busfahrer hangelten sich von einer Fahrtpause zur anderen, um die im Radio
übertragenen Diskussionen in der Moskauer Duma zu verfolgen. Unsere Gruppe
hatte in Moskau gestartet und war im Nachtflug nach Samarkand gewechselt. Den
folgenden Bericht verfasste ich gleich im Anschluss an die Reise.
Samarkand
Wir kamen gegen 6 Uhr morgens in das Hotel Samarkand.
Um 9 Uhr gab es Frühstück; um 10 Uhr begann die Stadtrundfahrt. Gleich neben
dem Hotel ist ein Park, in dem sich viele Leute aufhalten. Es ist zwar kein
Markt, aber es wird Handel getrieben. Die einheimischen Frauen fallen uns
sofort wegen ihrer bunten Seidenkleider auf, die Männer wegen der bestickten schwarzen Keppis. Die Gesichter
sind sonnengebräunt und haben sehr markante Züge.
Wir sind im Orient angekommen. Russen sind hier eine
Minderheit, und nicht besonders beliebt. Natascha (unsere Reiseleiterin aus
Moskau) weiß das und hält sich entsprechend zurück. Wie immer bekommen wir eine
lokale Fremdenführerin, die gut deutsch spricht. Sie führt uns hauptsächlich zu
den Denkmälern aus vor-russischer Zeit.
Usbekinnen
Der erste Halt ist am Observatorium des Ulug Beg. Er
hatte von dort aus Sternbeobachtungen gemacht. Zu seinen Instrumenten gehörte
ein in den Erdboden fest eingebauter, überdimensionaler Sextant. Im Museum
sind Bilder mehrerer islamischer Gelehrter des Mittelalters zu sehen, unter
anderem eines von Mohamed al Choresmi, dem Mathematiker aus Chiwa. Ulug Beg war
der Enkel des Timur Lenk und lebte von 1394 bis
1449. Er soll von Priestern ermordet worden sein. Sein Wahlspruch
lautete: “Wo die Wissenschaft endet, beginnt die Religion“. Dieser Satz gilt
auch heute noch. Ein Bild von ihm hängt in der Medrese Ulug Beg am Registan.
Observatorium des Ulug Beg
Am
Nachmittag ging es zum Gur Emir, dem Grab des Fürsten. Gemeint ist damit Timur
Lenk, der Enkel Dschingis-Chans, der hier seit 1405 begraben liegt. Er machte
Samarkand im 14. Jahrhundert zum Zentrum seines Reiches, das von Peking bis
Damaskus reichte. Im steinernen Sarkophag wurden die Knochen eines kräftigen
Mannes gefunden, der auf beiden rechten Gliedmaßen lahm war. Nicht weit davon
liegt die Moschee Bibi Chanym, die Timur Lenk für seine Schwiegermutter baute.
Davor ist ein steinernes Koranpult. Frauen kriechen dort hindurch, hoffend dass
dies ihrer Fruchtbarkeit gut tut.
Ulug Beg
Im nahe
liegenden Bazar fallen nicht nur die Stoffe und Gewürze ins Auge, sondern auch
eine Gruppe von Hochseil-Akrobaten. In der Grabstätte Chah-i-Sinda (lebender
Chah) liegen Mausoleen und Gräber vieler Familien, einschließlich des Ulug Beg.
Das älteste Grab ist das von Kussam ibn Abbas, eines Vettern des Propheten
Mohamed.
Gur Emir
Der zentrale
Platz von Samarkand ist der Registan (Sandplatz). Um ihn herum liegen drei
große Medresen (Koranschulen). Eine davon wurde von Ulug Beg gebaut und ist
nach ihm benannt. Die beiden anderen sind das Schir-Dor (Tigerhaus) und das
Tillja-Kari (die Goldgeschmückte). Ungewöhnlich für muslimische Kunst sind die
Tierbilder an einigen Fassaden. In der Tillja-Kari ist die Innenkuppel
vergoldet. In der Medrese Schir-Dor stehen Stühle für Konzertaufführungen.
Registan
Die
Innenhöfe und die Umgebung sind ziemlich verwildert. Früher soll hier ein
lebhafter Knotenpunkt der Seidenstraße gewesen sein, mit Händlern, Gauklern und
Märchenerzählern. Abends gab es eine Licht- und Tonschau (frz. Son et lumière)
auf dem Registan. Der Ton war fürchterlich und kaum zu ertragen. Ein Ausflug
führte uns am nächsten Tag über die Grenze nach Pendschikent in Tadschikistan.
Alt-Pendschikent
Wir
besuchten das Museum der Geschichte Tadschikistans und die Ausgrabungen in
Alt-Pendschikent. Es war dies eine sogdische Stadt, die bereits im 8.
Jahrhundert existierte. Die Stadt wurde im 10. Jahrhundert von Muslimen
zerstört, da ihre Einwohner dem Feuerkult des Zarathustra anhingen. An den
Ausgrabungen beteiligt waren Archäologen aus Leningrad, Frankreich und Boston.
Unser Führer hieß Mohamed und ist Volksschullehrer.
Tadschike Mohamed
Er erklärte
uns, das Tadschikisch eine dem persischen verwandte indoeuropäische Sprache
sei. Im Gegensatz dazu ist Usbekisch eine Turk-Sprache. Der Dichter Rudaki,
nach dem das Museum benannt ist, schuf im 8. Jahrhundert die tadschikische
Schriftsprache. Er wurde im Jahre 840 im Alter von 83 Jahren geblendet und
starb im folgenden Jahr in Buchara.
Buchara
Wir
erreichten Buchara mit der von Russen gebauten Eisenbahn. Der Bahnhof liegt in
Kagan, einer von Russen bewohnten Stadt im Osten von Buchara. Das Hotel Buchara
liegt in der Neustadt. Vom Dach-Restaurant im 12. Stock aus sieht man die Türme
der Altstadt, aber auch einen großen Parkplatz direkt unter uns. Im
Dach-Restaurant erlebten wir einen Sandsturm. Der Sand aus der Wüste Kara-Kum
zwang uns, unser Essen und unser Heiniken-Bier zuzudecken.
Blick von Hotel Buchara
Die
Stadtbesichtigung begann im Zentrum an der Medrese Kukeldasch und der
Pilgerherberge Nadir Diwan Beg. In diesem Teil der Stadt gab es früher viele
uralte Bewässerungskanäle. Jetzt gibt es nur noch zwei und einen künstlichen
See. Da die Bewässerungskanäle als Ursache für Bilharziose angesehen wurden,
war der größte Teil zugeschüttet worden.
Teebank im Park
Um den See
herum stehen die landesüblichen Teebänke, auf denen ausschließlich Männer
saßen, um Tee zu schlürfen. An die Handelsstadt Buchara erinnert die Kuppel der
Juweliere. Sie ist Teil des alten Bazar-Bezirks. Eine andere Kuppel gehörte den
Mützenmachern. In der ehemaligen Karawanserei sind Schlosser, Kunstschmiede
und andere Metallverarbeiter untergebracht. Mehrere dieser Kuppeln waren völlig
im Sand verschwunden, und sind erst kürzlich wieder freigelegt worden.
Kuppel der Juweliere
Am Beispiel
der Medrese Abdulasis-Chan kann man hier nicht nur die Wohnräume der
Koranschüler sehen, sondern auch die moderne Nutzung des Gebäudes für
Folklore-Veranstaltungen. In Buchara war während unseres Besuchs nur eine
einzige Medrese (Mir-i-Arab) „in Betrieb“. Die Moschee Kaljan ist besonders
bekannt wegen ihres schönen Minaretts. Es ist 45,6 m hoch und gilt als
Wahrzeichen von Buchara.
Medrese Abdulasis Chan
Mindestens
so eindrucksvoll fanden wir das Torhaus der Medrese Tschar Minar. Es wird von
vier Türmen gekrönt. Da es nicht im Programm stand, liefen wir allein dorthin.
Eines der ältesten Gebäude der Stadt ist das Mausoleum der Sameniden. Es stammt
aus dem 10. Jahrhundert. Seine Architektur ist streng geometrisch. Über dem
quadratischen Grundriss (10 x 10 m) ruht eine halbkugelförmige Kuppel. Die
Wände sind jedoch sehr aufgelockert, da die Steine versetzt vermauert wurden.
Die Samaniden waren arabischer Herkunft und beherrschten Transoxanien von 709
bis 999. Sie wurden von den türkischen Seldschuken vertrieben.
Minarett
Kaljan
Chingis Chan
eroberte Buchara im Jahre 1220. Er residierte auf der Zitadelle (dem Ark) und
ließ Tausende köpfen. Die Zitadelle ist ein vier ha großer und etwa 20 m hoher
künstlich aufgeschütteter Hügel. Die Hauptgebäude sind der Thronsaal, die
Moschee Bolo Chaus und das Gefängnis. Wir besichtigten die Ausstellung in der
Zitadelle, die zeigte, welchen Anteil die Sowjets daran hatten, um Buchara und
seinen Einwohnern die Freiheiten und Bequemlichkeiten der Neuzeit zu bringen.
Mit Hilfe der örtlichen Kommunisten überwanden sie nicht nur die zaristische
Tyrannei, sondern auch die Herrschaft der Sultane und den Islam. Frauen durften
danach endlich auch in Fabriken arbeiten.
Mausoleum der Samaniden
Der Sultan von Buchara hatte sich nämlich mit dem russischen Zaren
arrangiert und lebte bis 1920 in der Stadt. Ein russischer Gouverneur war ihm
zur Seite gestellt. Die Russen bauten Fabriken, Brücken und Eisenbahnen. Der
Sommerpalast außerhalb der Stadt diente als seine Residenz. Er ist gut
erhalten, auch sein Haremstrakt. Der Sultan empfing Gäste auf der Zitadelle und
vollstreckte Todesurteile auf dem davor liegenden Registan. Uns wurde erzählt,
dass es im Jahre 1920 einen Aufstand von Frauen gegeben haben soll, die zu
Tausenden gegen das Tragen von Schleiern protestiert hätten.
Tschar Minar
Als die Rote
Armee im September 1920 Buchara eroberte, ging die größte Sammlung
orientalischer Schriften in Flammen auf. Der Sultan ging ins Exil nach Kabul
und starb dort im Jahre 1940. Von
den Russen wurde Usbekistan zum Baumwollanbau in großem Stile veranlasst. Sie
brauchten Baumwolle vor allem als Rohstoff für die Uniformen ihrer Soldaten.
Zitadelle
Ark
Durch die
Monokultur ist das Land in Abhängigkeit geraten. Außerdem wurde durch die
künstliche Bewässerung eine Versalzung der Böden herbei geführt. Die berühmten
Karakul-Schafe müssen täglich 20 km durch die Wüste laufen. Nur dann wird ihre
Wolle gut. Der Wahlspruch der Stadt Buchara heißt: „Blühe Buchara, denn Du bist
alt und jung zugleich“. So stand es auf großen Plakaten, die ein junges Mädchen
in usbekischer Tracht zeigten. Ich dachte auch an diesen Wahlspruch, als ich
einen Großvater und seinen Enkel zusammen auf der Straße sah.
Leute von heute
Wenn die
Russen doch wenigstens einen Teil der Devisen in der Region lassen würden,
meinte Luba, unsere lokale Führerin. Sie würde gerne italienische Möbel kaufen
und einmal nach Westeuropa reisen, und zwar nicht erst in 10 Jahren. Für die
ganze Stadt Buchara werden nur 1-2 Auslandsreisen pro Jahr genehmigt. Sie
selbst wohnt in der Neustadt. Dort gibt es elektrisches Licht und fließendes
Wasser. Es ist schade, dass die Altstadt dadurch entvölkert wird. Sie so zu
renovieren, dass man da wieder leben kann, will niemand bezahlen. Die Russen
erst recht nicht. Beim Verlassen der Stadt fuhr unser Bus ein Stück auf der
historischen Seidenstraße. Wir sahen keine Kamele, dafür aber viele schwere
russische Lastwagen.
Im
Sommerpalast
Von Buchara
aus flogen wir mit einer Zweipropeller-Maschine (Antonow 126) nach Taschkent.
Abends besuchten wir eine Folklore-Veranstaltung im Kulturhaus. Am nächsten
Morgen ging es bereits um 5 Uhr wieder zum Flugplatz, um nach Urgentsch zu
fliegen. Nach der Landung in Urgentsch nahmen wir im dortigen
Inturist-Restaurant gegen 9 Uhr unser Frühstück ein und fuhren anschließend per
Bus zum 38 km entfernten Chiwa.
Auf der Seidenstraße
Chiwa in Chorestan
Chiwa (russisch: XNBA) ist eine Kleinstadt (30.000
Einwohner) am Unterlauf des Amu Darja, unmittelbar an der Grenze zu
Turkmenistan. Von Buchara aus gesehen liegt es auf der anderen Seite der Wüste
Kara Kum. Unser Bus konnte nicht in die Altstadt hinein und parkte außerhalb
der Stadtmauern. Die Altstadt ist noch ringsherum von einer intakten Mauer
umgeben. Wir betraten die Stadt durch das Tor Ata Darwasa.
Stadtmauer
Dieses Tor liegt im Westen der Stadt, direkt neben der
Festung Kunga Ark. In der Festung gibt es einen Palast mit Empfangshalle, Harem
und Moschee, sowie eine Münzerei. Im Innenhof wurden die vom Chan gefällten
Todesurteile vollstreckt. Gegenüber von der Festung liegt die Medrese Amin Chan
mit dem berühmten unvollendeten Minarett (Kalta Minar).
Tor Ata Darwasa
Wir gingen an vielen anderen Medresen und Mausoleen
vorbei. Entlang der Hauptstraße stehen Händler; an einem Brunnen schöpfen
Frauen Wasser. Der Brunnen sei für Frauen, die viele Kinder haben wollen. An
der großen Karawanserei (Alla Kuli Chan) trafen sich einst die Händler, die mit
ihren Kamelen ankamen.
Kalta Minar
Die Medrese Kutlug ist die neueste und wurde erst
Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut. Im Palast Tasch Hauli (steinernes Haus)
gibt es einen Harem und einen Gerichtstrakt. Die Palast-Moschee (Dschuma) ist
eine 50 x 50 m große Halle mit hölzernen Säulen. Einige davon sind über 1000
Jahre alt. Es soll dies das einzige Gebäude der Stadt sein, das Chingis Chan
nicht zerstörte. Er hätte es als Pferdestall benutzt.
Chiwa hatte den Ruf, dass Sklaven hier besonders
grausam behandelt wurden. Waren sie aufsässig, wurden sie mit den Ohren an die
Stadttore genagelt. Die Sklaverei soll in Chiwa erst im Jahre 1920 abgeschafft
worden sein, und zwar bei der Übernahme der Stadt durch die Kommunisten.
Karawanserei
Als wir nach der Stadtbesichtigung für zwei Stunden
uns selbst überlassen wurden, fragte ich nach dem berühmtesten Sohn der Stadt.
Der Name Al Choresmi war jedoch niemandem geläufig. Durch reinen Zufall fanden
wir jedoch sein Standbild außerhalb des Tores, durch das wir die Stadt betreten
hatte. Al Choresmi lebte von 780 bis 850 und verfasste ein bekanntes
Mathematikbuch. Spätere Autoren zitierten ihn, indem sie sagten: „Al Choresmi
dixit“. Daraus entstand der Begriff Algorithmus.
Palast-Moschee
Das Denkmal
war von russischen Mathematikern errichtet worden und trug die Aufschrift „Abu
Abdullah Mahamed ibn Musa“ in arabischer und russischer Schrift. Um 16 Uhr
flogen wir nach Taschkent zurück. Wir übernachteten wieder im Hotel Usbekistan,
einem modernen Hochhaus. Auch Rosa unsere örtliche Reiseleiterin blieb uns
erhalten.
Denkmal für Al Choresmi
Taschkent
Taschkent
ist nicht nur die Hauptstadt von Usbekistan, es ist mit über zwei Mio. Einwohnern
auch seine größte Stadt. Durch das verheerende Erdbeben von 1966 waren die
meisten historischen Bauten der Innenstadt zerstört worden. An ihrer Stelle
waren größtenteils moderne Verwaltungsbauten und große Plätze entstanden.
Unsere Rundfahrt begann am Platz der Völkerfreundschaft. Hier steht das Denkmal
des usbekischen Aktivisten Schamachmudow, der 15 Kinder hatte.
Platz der Völkerfreundschaft
Am
Lenin-Platz ist in einem Hochhaus der Sitz des Stadtsowjets. Auf dem Platz
steht eine große Lenin-Statue. Ansonsten gibt es Plattenbauten mit großen
freien Flächen dazwischen. Obwohl auf diesen kaum Gras wächst, laufen Ziegen
umher. Einsam an einer breiten Verkehrsstraße liegt die vom Erdbeben verschonte
Medrese Barak Chan. Sie ist der Sitz des Mufti für Zentralasien und Kasachstan.
Die einzige offene aktive Moschee der Stadt liegt gegenüber. Dort wird eine
Korankopie des Kalifen Osman aufbewahrt, den die Stadt dem Mufti schenkte. Nach
dem Erdbeben seien viele russische Bauarbeiter in die Stadt gekommen. Ein
großer Teil von ihnen ist geblieben, so dass der Anteil der Russen an der
Stadtbevölkerung relativ hoch ist.
Lenin-Platz
Auf unseren
Wunsch hin verschaffte uns Rosa Einlass in eine Privatwohnung. Durch ein Tor in
der Mauer gelangen wir von einer engen Gasse in einen Innenhof. Hier wohnen
mehrere Familien zusammen. Wir können drei Frauen fotografieren, während sie
das Mittagessen vorbereiten. In einer Familie gab es zu Mittag eine Art von
Maultaschen. Eine Vielzahl kleiner Kinder schwirrte umher. Ein Vater war auch
da, macht aber eher ein grimmiges Gesicht. Vielleicht war er arbeitslos.
Medrese Barak Chan
Die Familien
befürchten, demnächst in einen Plattenbau umziehen zu müssen, da es dort
fließendes Wasser und Strom gäbe. In ihrem Viertel würde in dieser Hinsicht
nichts mehr getan. Im Sommer seien die alten Lehmhäuser wesentlich angenehmer.
Sie seien kühler, außerdem könne man im Innenhof kochen und sogar schlafen. Wir
versprachen, Fotos zu schicken, und schrieben uns sogar die Adresse der Familie
Lutfullaew auf. Ob unsere Fotos angekommen sind, wissen wir nicht.
Privatbesuch
Wir aßen im
Bazar der Stadt zu Mittag. Anschließend ging es noch in das Museum für
Angewandte Kunst. Es ist dies die frühere Residenz des Diplomaten Polowzew.
Ausgestellt sind Textilien und Keramiken. Danach gönnen wir uns eine Teestunde
im Teehaus „Blaue Kuppeln“. Dort unterhielten wir uns mit einem jungen
Deutschlehrer, der hofft, demnächst nach Bonn fahren zu können. Natascha zeigt
uns dann noch das Kaufhaus, und zwar als Beweis dafür, was die Russen tun, um
den Asiaten die westliche Zivilisation näher zu bringen.
Plattenbauten mit Ziegen
Abends
erzählte uns schon jemand den ersten Witz über Radio Eriwan: Frage: „Ist es
möglich, den Betrag von 17 DM ganz in Noten zu zahlen? Im Prinzip ja, wenn man
bereit ist, Kopeken als Wechselgeld zu nehmen“. Asien verabschiedete sich mit
einem herrlichen Folklore-Abend. Wir verließen unser Hotel am nächsten Morgen
bereits um 4:30 Uhr, um nach Eriwan zu fliegen.
Folklore-Abend
PS: Nicht nur waren die Strecken enorm, die wir per Flugzeug zurücklegten.
Auch die Flugzeiten waren ungewöhnlich und die Flugzeuge riesig. Fast immer gehörte unsere Reisegruppe zu
den Passagieren I. Klasse. Den Rest des Flugzeuges füllten Händler und
Marktfrauen, die mit Hühnern oder Gemüse oft 1000 km zum Markt flogen.