Montag, 12. November 2012

Rettet die Neoliberalen!

„Neoliberalismus“ ist heute ein Schimpfwort. Die gegenwärtige Krise ist aber nicht den ursprünglichen Vordenkern der „Unsichtbaren Hand“ anzulasten, sondern zahlreichen verfehlten politischen Entscheidungen. .… Man kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass deutsche Neoliberale diesem Treiben jemals ihren Segen gegeben hätten. Hier liegt Staatsversagen vor und nichts anderes.

So schrieb Siegfried F. Franke in dem Beitrag ‚Die verkannte Marktwirtschaft‘ in der Stuttgarter Zeitung von Samstag, dem 10.11.2012 (Nr. 261).

Am 11.11.2012 schrieb hierzu Peter Hiemann aus Zarzis in Tunesien:

Adam Smiths ökonomische Theorie war sicher ein großer Schritt seiner Epoche. Der freie Markt bzw. frei variierende Preise der Produkte und Dienstleistungen (die unsichtbare Hand) konnten sicherlich sozial ausgeglichenere Verhältnisse kreieren als vom Adel festgesetzte Abgaben. Adam Smiths Grundprinzip gilt auch heute noch. Nur müssen sich Ökonomen heute mit der Tatsache auseinandersetzen, dass sich eine neue "adlige" Gesellschaftsschicht herausgebildet hat, die hinsichtlich eines "neuen freien Marktes" für Finanzprodukte und Finanzdienstleistungen sich ähnlich dominant verhält wie der Adel zu Smiths Zeiten.

Wo ist ein heutiger "Adam Smith", der das existierende Wirtschaftssystem nicht nur kritisiert, sondern eine ökonomische Theorie erarbeitet und präsentiert, die existierende gesellschaftliche Spannungen mindern hilft und Regelkreise identifiziert, die zukünftig für sozial ausgeglichenere Verhältnisse notwendig zu beachten sind? Die geforderte Theorie muss übrigens weltweite globale Wirtschaftskreisläufe berücksichtigen. Ich kenne einen Ökonomen, der sich für eine neue Wirtschaftstheorie stark macht: Joseph E. Stiglitz, der für seine Arbeiten über das Verhältnis von Information und Märkten 2001 zusammen mit George A. Akerlof und Michael Spence den Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel erhielt.

Prof. Siegfried F. Franke gehört wohl eher nicht zu einer Gruppe moderner Ökonomen, von denen ich neue Ideen zur Wirtschaftstheorie erwarten würde.

Am 12.11.2012 schickte ich den nachfolgenden Leserbrief an die Stuttgarter Zeitung:

Laut Franke haben nicht die Theoretiker Fehler gemacht, sondern die Anwender. Diese Sicht ist nicht neu. Das sagten alle sozialistischen Theoretiker über die UdSSR. Dieses Mal hatte sich der Staat zum Büttel machen lassen durch die staatlichen Banken bei uns (vor allem die Landesbanken) und die großen privaten Börsenmakler in den USA. Das Stichwort hieß ‚Too big to fail‘ (TBTF).  Thatcher hat England sehr gut getan. Clinton trieb den Sozialismus zu weit, in dem er Freddie Mac und Fannie Mae zwang, armen Leuten ungedeckte Immobilienkredite zu geben.

Die Wirtschaftswissenschaft soll ruhig weiter Modelle entwickeln. Die Politik darf jedoch nur solche übernehmen, die ein Nahezu-Gleichgewicht ergeben. Immer müssen diejenigen Partner bevorzugt werden, die sich aktiv um die Verbesserung ihres Zustands bemühen. Wissenschaftler sollten zu erklären versuchen, warum es Unterangebote gibt, etwa an Arbeitsplätzen, und welche Maßnahmen helfen könnten, diese teilweise zu beseitigen. Es kann nicht sein, dass Wissenschaftler sagen Sozialismus ist besser als Freiheit. Die Entscheidung, wie viel von dem einen und wie viel von dem andern jetzt am besten zur Anwendung kommt, müssen Bürger, Unternehmer und Politiker (in dieser Reihenfolge!) fällen.

Zu meiner Interpretation der wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion noch einige Zusatzbemerkungen:

Nach meinen (vereinfachten) Definitionen heißt liberal, dass der Einzelne in wirtschaftlichen (und anderen) Fragen entscheiden darf und muss. Meistens wird nur das Recht gesehen und nicht auch die Pflicht. Sozialistisch heißt, die Regierung plant und verteilt alles. Dazwischen liegen viele Abschwächungen und Mischformen. Ein viel zitiertes Beispiel ist der Ordo-Liberalismus der Freiburger Schule (Eucken, Müller-Armack, Erhardt). Es ist ein Liberalismus mit sozialem Rahmen. Milton Friedman und der Chicago-Monetarismus liegen etwas weiter rechts. Der Staat muss für stabiles Geld (genau genommen stabile Verhältnisse) sorgen, sich sonst möglichst heraushalten. Viele Politiker fanden es bequem, dass sie sich   ̶  unter Bezug auf Friedman  ̶  endlich von Experten oder Fachwissen frei machen konnten. Es besteht ohnehin das Risiko, auf die falschen Experten zu hören und damit hereinzufallen.

2 Kommentare:

  1. Am 29.11.2012 schrieb Siegfried Franke aus Budapest:

    haben Sie herzlichen Dank für Ihre freundliche Bewertung meines Beitrags. Allerdings ging es mir nicht darum, meine Kollegen zu verteidigen. Eher schon können Sie dem Beitrag eine Verteidigung von Adam Smith sehen, wenn man ihn denn richtig liest und auf seine zahlreichen Bemerkungen, dass Märkte nicht vollkommen sind und deshalb der Staat durchaus helfend eingreifen muss., zur Kenntnis nimmt. Gerichtet war er auch gegen die Pervertierung des liberalen Gedankens wie er aus Amerika leider zu vermerken ist.

    Ich persönlich wäre vorsichtig mit der Wertschätzung von Karl Marx. Unbestreitbar ist, dass er eine eindrucksvolle Schilderung der erbärmlichen sozialen Lage breiter Schichten der Bevölkerung geliefert hat. Darauf haben ja die Regierungen auch geantwortet. Von Bismarck bis zur modernen Sozialgesetzgebung. Seine theoretischen Ausführungen, insbesondere die Arbeitswertlehre, ist jedoch außerordentlich schwach und widersprüchlich. Hinzu kommt sein Anspruch, die historischen unverrückbaren Gesetze der menschlichen Entwicklungsgeschichte enthüllt zu haben. Was dann freilich zum Äon des Kommunismus folgt, ist wolkig und beliebig interpretierbar. Niemand kann für das haftbar gemacht werden, was andere aus den eigenen Gedanken machen (das ist liberales Denken), aber große Wertschätzung muss man daraus auch nicht ableiten.

    Mit den besten Grüßen aus der Donaumetropole
    Ihr Siegfried Franke

    --
    Prof. Dr. Siegfried F. Franke
    Herder-Professur für Wirtschaftspolitik
    Fakultät für Internationale Beziehungen Nemzetközi Kapcsolatok Fakultás
    Andrássy Universität Budapest
    Andrássy Gyula Budapesti
    H-1088 Budapest

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