Zum zweiten Mal innerhalb der
letzten Wochen erhielten wir gestern einen überraschenden Anruf. Es meldeten sich angebliche
Polizisten am Telefon, um uns bezüglich unserer Situation zu informieren.
Der gestrige Anrufer teilte uns mit, dass in unserem Stadtteil ein Einbruch in ein Einfamilienhaus
stattgefunden habe. Man habe drei junge Männer osteuropäischer Herkunft
gefasst. Vermutlich seien es Rumänen. Bei einem von ihnen habe man einen Zettel
mit sieben Adressen gefunden. Darunter sei auch unsere. Die Verhöre gingen noch
weiter. Auch ließe man unser Viertel noch eine Weile observieren, und zwar von
Kollegen in Zivil.
Von mir möchte man wissen, welche
Leute uns in den letzten Tagen besucht hätten und ob wir zu allen volles
Vertrauen hätten. Ich nannte einige Handwerker und Sozialarbeiter, die wir alle
schon seit längerem kennen. Speziell wollte man wissen, ob wir in letzter Zeit
Kontakt zu verdächtigen Leuten, besonders aus Osteuropa gehabt hätten. Als ich
dies verneinte, gab man mich weiter an einen Hauptkommissar Schneider. Dieser
wollte wissen ob wir regelmäßig Geld bei einer Bank abholen. Dort gäbe es
nämlich undichte Stellen, auch bei der Bank, bei der wir unser Konto hätten. Ob uns etwas verdächtig vorgekommen sei. Als ich sagte, dass wir nur
Online-Banking machen, wollte man wissen, ob sich der Bildschirm schon mal auf
ungewöhnliche Art verändert habe.
Auf alle Fragen von mir, etwa wo
und wann denn der Einbruch gewesen sei, verweigerte man die Auskunft, und zwar aus
Datenschutz-Gründen.
Als ich anschließend bei der
nächsten Polizeistation nachfragte, ob man von dem Einbruch in unserem
Stadtviertel wüsste, herrschte dort völlige Unkenntnis und Verwunderung. Diese
Masche, sich als Polizei auszugeben, um an Information zu gelangen, sei aber im
Großraum Stuttgart gerade sehr in Mode. Es bestehe keine Gefahr für uns,
sofern wir nichts preisgeben, was für potentielle Einbrecher von Nutzen sei.
Ich entschloss mich dennoch, auf
diesem Wege eventuell Betroffene zu warnen.
Gerhard Schimpf aus Pforzheim schrieb: Glück gehabt! Zu Ihrem Fall sind noch Steigerungen bekannt geworden. Da kam nämlich der Kriminalkommissar Schneider persönlich vorbei - in Zivil natürlich - um das in der Wohnung befindliche Geld und den Familienschmuck solange in „Gewahrsam“ zu nehmen, bis die Einbruchsgefahr vorüber ist. Wie so oft mißbrauchen diese Ganoven gewachsene Vertrauensbeziehungen, in diesem Fall zur Polizei.
AntwortenLöschenDas wurde zuletzt auch in SpiegelTV thematisiert:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=cwoKdIvDAa0
Hier kann es sich lohnen Anrufe mitzuschneiden, dies kann der "echten" Polizei die Arbeit erleichtern.