Es gibt Ereignisse, bei denen man sich später fragt, wie und von wem man davon erfahren hat. Die gestrige Nachricht vom Tode des 56-jährigen Computer-Pioniers Steve Jobs fällt in diese Kategorie. Indem ich hier eine Auswahl von Nachrichten wiedergebe, die mich gestern, also am Donnerstag, den 6.10., erreichten, erweise ich dem verstorbenen Fachkollegen auf diese Art meine Reverenz.
06:56 Die erste einschlägige Nachricht sehe ich kurz nach dem Hochfahren meines Desktops beim Aufrufen meines Browsers. Bei mir erscheint dann die Homepage der Telekom mit ihren Nachrichten. Hier hieß es:
Steve Jobs ist tot - Der seit Jahren an Krebs erkrankte ehemalige Apple-Chef starb im Alter von 56 Jahren.
Dazu gibt es ein kurzes Video (Achtung Flash-Modus!) mit Bildern aus seinem Leben. Am Nachmittag gab es eine ausführlichere Würdigung an derselben Stelle.
07:23 Noch vor dem Frühstück lese ich auf meinem PC einen Nachruf im Portal der Zeitschrift Digital. Er ist überschrieben:
Steve Jobs ist tot - Rudi Kulzers persönlicher Nachruf an einen Nachbarn in Palo Alto
08:15 Direkt nach dem Frühstück entdecke ich auf meinem iPhone den Facebook-Eintrag von Präsident Obama. Seine Worte lasse ich in Englisch stehen:
The world has lost a visionary. And there may be no greater tribute to Steve’s success than the fact that much of the world learned of his passing on a device he invented.
Eine sehr passende Würdigung, deren Aussage bei mir nur um gut eine Stunde daneben ging.
08:34 Gleich danach lese ich – ebenfalls in Facebook – den Nachruf im Wirtschaftsteil der Frankfurter Allgemeinen (FAZ). Hier die Zusammenfassung:
Trauer um Computer-Pionier - Steve Jobs ist tot. Der Tod des Apple-Mitbegründers Steve Jobs hat Trauer und Bestürzung ausgelöst. Der Computer-Visionär starb am Mittwoch im Alter von 56 Jahren. Er hinterlässt seine Frau und vier Kinder.
11:05 Die New York Times und das Wall Street Journal, die ich beide regelmäßig auf meinem iPad lese, bringen jede gleich mehrere Artikel über Steve Jobs. Weitere Einzelheiten darüber erspare ich mir.
13:18 Eine E-Mail von Cornelia Winter, der Sprecherin der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) trifft ein. Ich gebe den Wortlaut ungekürzt wieder:
Steve Jobs ist tot! Die Nachricht hat uns heute Morgen erreicht, mitten in der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen, Freunden und all seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Steve Jobs war ein Idol für unsere Jugend und hat mit seinen Visionen die Welt verändert. Aber er war weit mehr als nur ein Visionär und Forscher. Er vereinigte in seiner Person auch noch die Eigenschaften eines großen Erfinders und herausragenden Unternehmers. Seine Produkte waren technisch revolutionär, vor allem aber trafen sie die Bedürfnisse seiner Kunden weltweit, und vor allem immer zum richtigen Zeitpunkt. Es waren nicht nur die technischen Produkte, sondern vor allem auch die Geschäftsideen wie zum Beispiel itunes, das neben MP3 die gesamte Musikwirtschaft revolutioniert hat. Als Informatiker wird er uns sicher unvergessen bleiben.
14:44 Ein Freund und Ex-Kollege aus Portland, Oregon, schickt mir per E-Mail einen Ausschnitt aus der Los Angeles Times vom gleichen Tage. Darin heißt es:
Steve Jobs, who died Wednesday at 56, was the definition of a visionary, a technological trailblazer who transformed one industry after another, including computers, smartphones, music and movies. And, of course, Apple's co-founder transformed our everyday lives with gadgets like the iPod, iPhone and iPad.
Der Zeitungsartikel enthält einen Link auf die Rede. die Steve Jobs im Jahre 2005 vor den Studenten der Stanford Universität hielt. Ich hörte mir daraufhin diese Rede, an die ich mich nur schwach erinnerte, in ihrer ganzen Länge an. Sie enthält sehr tiefe Lebensweisheiten, die unter dem Eindruck des Todes des Redners besonders stark ansprechen.
19:00 Das Fernsehen, in diesem Falle das ZDF, bringt in den Nachrichten eine ausführliche Würdigung von Steve Jobs.
23:06 Ein zweiter amerikanischer Freund aus Colorado schickt mir die Inhaltsseite der aktuellen Ausgabe von CNet News. Sechs von acht Beiträgen sind Steve Jobs gewidmet. Ich kopiere die Seite der Einfachheit halber:
Inhalt CNET News
PS1: Nicht ganz so zeitig sind die auf Papier gebliebenen Zeitungen. Dennoch zollen auch sie gebührende Reverenz. So hat die heutige Freitagsausgabe der Stuttgarter Zeitung dem Verstorbenen das Titelbild, den Leitartikel sowie die gesamten Seiten 2 und 3 gewidmet.
PS2: Einige Bemerkungen zu Jobs und Apple gab es in diesem Blog vor etwa einem halben Jahr.
Noch was: Ein Nachruf von Vedran Vuk bei Casey Research: "With yesterday's passing of Steve Jobs, I'm truly saddened, and not in the shallow way of hearing about another celebrity death in the news. Often, a former leader or big name passes away and the event is unfortunate, but it doesn't really touch one on a personal level. With Steve Jobs, I truly feel the world is worse off today than it was yesterday." I think many would substitute "I am" for "the world is".
AntwortenLöschenWith all the praise to Jobs for what he accomplished, it should be clear that he really needed John Sculley and others to do with his corporation what he couldn't do himself. The big deal is that Steve knew what he needed and went out and got it. Sculley didn't at the time. And only Steve knew who was really in charge.
Steve Jobs, Bill Gates, and Michael Dell all dropped out of their universities early in their studies.
Calvin Arnason