Das Thema E-Books beschäftigte
mich dieser Tage von zwei Seiten, zuerst von der Seite des Autors, dann von der
Seite des Lesers aus.
Autoren-Perspektive
Anfang der Woche wurde ich
von meinem Verlegerfreund darauf aufmerksam gemacht, dass ein Buch, bei dem ich
Ko-Autor bin, jetzt als E-Book bezogen werden könnte. Es hätte noch ziemlich
viel Arbeit erfordert. Ich sollte es doch mal ansehen. Ich habe daraufhin
€11,99 investiert und das Buch bei Apple (iBooks) gekauft. Ich habe es auf
meinem iPhone und meinem iPad angeschaut. Es hat dort im Vollbild-Format
(Porträt) 305 Seiten. Bei der Querdarstellung (Landschaft) sind es 585 Seiten. Die
gedruckte Version hatte 140 Seiten. Es handelt sich um die E-Book-Version,
nicht zu verwechseln mit der Online-Version, die es schon immer bei PaperC gab.
E-Book Querdarstellung
Ob dadurch der Umsatz beträchtlich in die Höhe geht, konnte mir niemand sagen. Schaden wird es vermutlich nicht.
Leser-Perspektive
Schon länger verfolge ich, was Apple (iBook). Books HD, Classics, Hugendubel, Stanza und andere Firmen anbieten. Das Angebot umfasst Tausende von Büchern. Viele Klassikertexte werden kostenlos angeboten. Typische Preise liegen bei 7,99€, 14,99€, usw. Es sind meist 60-70% des Preises der Papierversion. Die Lesbarkeit ist fast immer sehr gut. Viele Klassikertexte habe ich inzwischen genossen, angefangen bei Caesars Gallischem Krieg, über Robinson Crusoe (in Englisch) bis zu Nietzsches Zarathustra.
In den letzten Tagen stieß ich auf die App ‚skoobe‘. Es gibt sie für iPhone und iPad.
Das Besondere ist: Sie hat eine Flatrate. Das ist ein echter Durchbruch. Leseproben
sind kostenlos und umfassen etwa 10% eines Buches. Das Flatrate-Abo kostet
9,99€ pro Monat. Dieses Jahr kann man so viele Bücher lesen, wie man will. Im
nächsten Jahr sollen es nur noch zwei pro Monat sein. Der Umfang des Angebots
ist recht beachtlich, vor allem sehr aktuell. Alle derzeitigen Bestseller sind
vertreten. Die Präsentation ist ansprechend. Die Texte sind sehr gut lesbar.
Einen Teil der Vorteile von E-Books hatte ich schon oben erwähnt. Man
kann die Schrift vergrößern, wenn man will. Links verweisen direkt auf etwas,
was man lesen oder kaufen kann. Vor allem: Man braucht keinen Regalplatz mehr
für das gelesene Buch. Nachteile gibt es auch: Bei meinem iPad muss noch öfter
der Akku geladen werden. Die Anschaffung eines zweiten iPad rückt näher.
Reminiszenzen
Erwähnen möchte ich noch, dass ich in den Jahren 1995-1998 an einem
Projekt beteiligt war, das das Ziel hatte, deutsche Verlage und deutsche Hochschulen
mit den Vorteilen elektronischer Bücher und Zeitschriften vertraut zu machen. Das
Projekt hieß MeDoc
für multimediale elektronische Dokumente. Es wurde von der Bundesregierung
(BMFT) ziemlich viel Geld investiert, um diverse Ansätze auszuprobieren. Die
unmittelbare Wirkung war bescheiden. Nach und nach hat es der Markt geschafft,
alle Ziele, die MeDoc hatte, mit Zeitverzögerung zu erreichen. Es dauerte halt
fast 20 Jahre. Die damaligen Teilnehmer laufen jetzt größtenteils hinterher.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.