Dieser Blog ist ein Experiment. Daher
verfolge ich, – so gut es geht ̶ was mit dem, was ich und meine Ko-Autoren produzieren,
so passiert. Da Sie als Leser bis jetzt jedes halbe Jahr eine kleine Statistik
bekamen, sollen Sie jetzt nach dem dritten Halbjahr wieder einige Daten bekommen.
Sie basieren auf dem Stand von 1.7.2012.
Besucher
und deren Herkunft
Die Anzahl der Besucher (Seitenaufrufe) dieses
Blogs hat sich vom zweiten
Halbjahr zum dritten Halbjahr um weitere 81% gesteigert (von 10.685 auf 19.378).
Die Seitenaufrufe des am gleichen Tage gestarteten Blogs zu dem Buch ‚Schuld sind die Computer!‘ haben sich nur
geringfügig verändert. Ich lasse sie daher jetzt und in Zukunft weg. Dafür
vergleiche ich die Zahlen dieses Blogs für die beiden letzten Stichtage.
Die Verteilung der Leser auf Länder hat sich –
soweit ich dies feststellen kann – im letzten Halbjahr kaum verändert. Die
ersten neun Länder blieben dieselben. Luxemburg hat Tunesien vom zehnten Platz
verdrängt. Frankreich, Russland und die Ukraine haben sich nach oben geschoben.
Singapur stagniert. Es sind laufend noch neue Länder dazu gekommen. Ob es hier
überall Leute gibt, die mit deutschen Texten etwas anfangen können, weiß ich
nicht. Vielleicht sind es Schüler oder Studenten, die Übungstexte suchen, oder
deutsche Diplomaten, Soldaten und Touristen, die sich nur vorübergehend dort aufhalten.
Unter den seltener vorkommenden Ländern fielen mir diesmal auf: Afghanistan, Albanien,
Bosnien-Herzogewina, China, Hongkong, Lettland, Litauen, Mexiko, Philippinen, Portugal,
Spanien, Tschechien und Uruguay. Die Gesamtzahl der Leser aus diesen Ländern liegt
bei 1.111 und ist in der Tabelle als ‚Übrige Länder‘ aufgeführt. Die genaue
Verteilung auf die übrigen Länder kann ich nicht feststellen. Es muss aber eine
sehr flache Kurve sein.
Themen
und Sonstiges
Bei den Themen gibt es weiterhin eindeutige
Spitzenreiter. Deren Zugriffszahlen erhöhen sich auch jetzt noch laufend. Erstaunlich
ist, dass das Alter der Beiträge offensichtlich keine große Rolle spielt.
Entscheidend ist vor allem das Thema, oder ̶ etwas genauer formuliert ̶ die
Vermutung, dass da evtl. eine Aussage erfolgt, von der es sich lohnt, dass man
darauf Zeit verwendet. Die Zeit des Nutzers, oder seine Aufmerksamkeit, ist das
alles entscheidende Kriterium. Der Zugang zum Internet ist längst eine
Selbstverständlichkeit, ebenso die Überfülle der inhaltlichen Angebote.
An der Spitze liegt jetzt ein zeitgeschichtlicher Beitrag (Zigarettenbilder), dessen Bilder sehr faszinierend sind. Zwei Beiträge meiner Freunde Hans Diel und Peter Hiemann (Quantenphysik, Popper) erregten großes Interesse. Aber auch meine Predigten für meine Enkelin (Abi 2012) zogen vermutlich einige jugendliche Leser an. Auf den Plätzen hinter den 3-4 Spitzenreitern gibt es laufend Änderungen. Sehr gut ̶ allerdings (noch) nicht unter den ersten Zehn ̶ liegen die Beiträge von Hartmut Wedekind (Fregestadt Wismar, Piraten) und die Interviews mit Walter Tichy und Herbert Bellem. Nochmals vielen Dank.
Ich kann übrigens für alle 170 Beiträge ihre
Zugriffshäufigkeit genau feststellen. Die vorhergehende Grafik veranschaulicht diese
Zahlen. Sortiert man die Beiträge nach der Häufigkeit der Zugriffe (blaue
Kurve), so ergibt sich hier ein so genannter langer Schwanz (engl. long tail),
ein Phänomen, das auch andere Internet-Aktivitäten feststellen. Die Darstellung
nach relativem Alter (rote Kurve) zeigt, dass die Attraktivität nichts mit dem Erscheinungsdatum
zu tun hat. Die durchschnittliche Zugriffhäufigkeit liegt bei 65,4
Seitenaufrufen, die niedrigste bei 7.
Angegeben wird vom System auch, mit welchen Begriffen in Google gesucht wurde. Hier einige Beispiele in absteigender Häufigkeit:
Unterschied Beruf Profession
Berühmte Informatiker
Germanen
SAP bpmn 2.0
Ausonius
Alkuin von York
Claude Shannon
Schlacht von Köln
Piraterie Somalia.
Mir ist allerdings nicht klar, ob dies
Begriffe sind, die anschließend zu meinem Blog führten, oder ob man von meinem
Blog-Eintrag inspiriert wurde, nach diesen Begriffen zu suchen. Ich vermute
Letzteres.
Bezüglich der im letzten Bericht gezeigten Verteilung
auf Betriebssysteme und Internet-Browser hat sich wenig geändert.
Die
Sinnfrage: Warum blogge ich?
Ein Leser warf die Frage auf, warum ich mir als
älterer Mensch so etwas wie einen Blog antue. Deshalb möchte ich ein paar
Bemerkungen in dieser Richtung machen.
Wie ich in den ersten Beiträgen vor 18 Monaten erläuterte, ging ich mit sehr viel Skepsis an das Projekt Bertals Blog heran. Der Auslöser war die Erfahrung mit der letzten verbliebenen deutschsprachigen Fachzeitschrift, die ganze 18 Monate brauchte von der Einreichung eines Beitrags bis zum Druck. Ich empfand das nicht mehr zeitgemäß, abgesehen davon, dass Lebenszeit bei mir zu einem immer wertvolleren Gut wird. Ich entdeckte dann, dass dieses neue Medium neben Schnelligkeit (18 Stunden statt 18 Monate) weitere Vorteile bietet.
Das Internet macht es sehr leicht, mit
Bekannten und Freunden überall auf der Welt in Kontakt zu bleiben. Ein Blog
verleiht dieser Kommunikation eine gewisse Struktur. Das gilt insbesondere im Vergleich
zu den berühmt-berüchtigten Sozialen Netzen (siehe unten). Es gibt auch
weiterhin eine persönliche Korrespondenz. Sehr vieles, worüber ich mich mit
meinen Bekannten zuerst bilateral austausche, erweist sich auch für Dritte von
Interesse. Nach erfolgter Zustimmung wird eine solche Korrespondenz meist noch
in derselben Woche veröffentlicht. Das Besondere ist, dass man einen Text, den
man vor einem Jahr schrieb, jederzeit ergänzen oder verbessern kann. Um Leser
nicht zu verwirren, muss man dies sehr vorsichtig tun, oder die Änderungen
kennzeichnen. Kommentare, die bei andern Blogs oft eine große Ergänzung und
Belebung darstellen, sind bei mir eher die Ausnahme.
Es geht in diesem Blog nicht nur um fachliche
Informationen. Fast dominieren politische, kulturelle und historische Themen. Die
Vielfalt der in diesem Blog behandelten Themen wird unter anderem dadurch
verursacht, dass ich das Medium auch für meine Bekannten und Freunde öffnete. Es
sind fast 30 Kolleginnen und Kollegen (sowie zwei meiner vier Enkel), die in
diesem Blog zu Wort kamen. Eine Klatschspalte ist es dadurch nicht geworden.
Ich denke, dass viele, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich, sich hin
und wieder über Lebenszeichen von Bekannten freuen. Zeit ist sowohl bei mir wie
bei einigen der älteren Teilnehmer des Blogs nicht mehr das Hauptproblem. Mein
Problem ist immer mehr die eingeschränkte Mobilität.
Fazit: So lange ich Geduld und Lust dazu
habe, werde ich Bertals Blog weiterbetreiben. Natürlich freue ich mich, wenn
Kollegen und Freunde dieses Medium nicht nur passiv zur Kenntnis nehmen, d.h.
es konsumieren, sondern hin und wieder selbst aktiv werden. Drängen möchte ich
niemanden.
Die
Rolle sozialer Netzwerke
Viele Menschen setzen heute das Internet mit
bestimmten sozialen Netzwerken gleich. Auch ich beobachte diese während der
ganzen Zeit, in der ich diesen Blog betreibe. Dabei stelle ich mir stets die
Frage, ob ich vielleicht das Werkzeug wechseln sollte, um evtl. mit weniger
Arbeit einen größeren Effekt zu erzielen.
Das Netzwerk, das meinen Zwecken am nächsten
kommt, ist LinkedIn. Ich besitze darin
etwa 140 Kontakte, die große Mehrheit davon lebt im Ausland. Es sind frühere
Firmen- und Fachkollegen und verstehen in der Regel kein Deutsch. In dem viel
zitierten Facebook besitze ich etwas
über 20 so genannte Freunde. Es ist dies primär Verwandte und (bisherige) Freunde.
Besonders die Enkel meiner Geschwister sind stark vertreten. Dort erfahre ich,
welche Bekanntschaften sie gerade pflegen und welchen Hobbies sie gerade
nachgehen. Ich bin dadurch teilweise besser informiert als die betreffenden
Eltern. Auf Twitter ist der Sprecher der
Bundesregierung mein aktivster Gefolgsherr (engl. person following), gefolgt
von der Vertriebsabteilung meines früheren Arbeitgebers und einem befreundeten
Verleger. Diese drei Netze sind komplementär zu einander und zu meinem Blog.
Bertals Blog hat sieben Abonnenten; fünf
davon kenne ich persönlich. Es gibt mindestens ein Dutzend weitere Bekannte,
von denen ich weiß, dass sie meinen Blog verfolgen. Beide Gruppen sind über die
drei erwähnten sozialen Netze nicht (vollständig) erreichbar. Ich verweise
schon mal in einem der oben genannten drei Netze auf einen bestimmten
Blog-Eintrag, wenn er gerade etwas bringt, was für meine dort vertretenen
Kontakte interessant sein könnte.
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